- Von Manila Klafack
- 23.10.2019 um 16:39
In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der Krankheitstage bei Arbeitnehmern hierzulande um 70 Prozent. Diese deutliche Zunahme der Fehlzeiten wirkte sich fast in gleicher Höhe (nämlich rund 77 Prozent) auf die Wirtschaftsleistung aus. Betrug der Produktionsausfall im Jahr 2008 noch 43 Milliarden Euro, waren es zehn Jahre später bereits 76 Milliarden Euro. Das berichtet die Rheinische Post und beruft sich dabei auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion.
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Demnach betrug 2008 die Anzahl der Fehltage noch 319 Millionen. 2017 waren es bereits 546 Millionen. Zwar ist die Beschäftigung in diesem Zeitraum ebenfalls deutlich gestiegen, doch der durchschnittliche Krankenstand hat sich im vergangenen Jahrzehnt ebenfalls erhöht. 2008 kam es pro Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung zu 3,3 Fehltagen. Im Jahr 2018 waren es 4,0 Tage.
Psychische Erkrankungen haben als Grund für die Fehlzeiten um 144 Prozent zugenommen. 2008 lag die Zahl der Krankheitstage bei rund 40 Millionen, 2017 waren es 98 Millionen. Vor allem Frauen sind von psychischen Erkrankungen häufiger betroffen als Männer. Allerdings nehmen sie seit 2008 bei den Männern zu.
Daher fordern die Linken erneut eine Anti-Stress-Verordnung. „Sie ist längst überfällig. Sie bedeutet klare und verbindliche Richtlinien, um Stress bei der Arbeit einzudämmen”, sagt Jutta Krellmann von den Linken gegenüber der Rheinischen Post. Krellmann fordert weiter flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen. „Die wichtigste Kontrollinstanz sind starke Betriebsräte. Doch ihre Zahl nimmt weiter ab“, zitiert die Zeitung die Politikerin.
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