- Von Karen Schmidt
- 29.10.2019 um 17:49
Die Deutschen sind fleißige Sparer. 74 Prozent der Bundesbürger legen aktuell Geld zur Seite. Aber: Knapp jeder Zweite (49 Prozent) parkt das Geld auf dem Girokonto, fast jeder Dritte (32 Prozent) nutzt ein klassisches Sparkonto. 30 Prozent besitzen immerhin Aktien und Fondsanteile.
Das hat eine Emnid-Umfrage unter 1.002 Bürgern im Auftrag der Postbank ergeben. Die Höhe der Erträge dieser Anlagen schätzen danach viele Sparer aber falsch ein. Diejenigen, die Angaben zu ihrer voraussichtlichen Rendite machen, erwarten einen jährlichen Ertrag von durchschnittlich 4,6 Prozent. „Das ist eine unrealistische Schätzung“, sagt Marco Bargel von der Postban. „Auf Sparbuchguthaben gab es solch hohe Zinsen zuletzt in den 1980er-Jahren. Derzeit tendiert der Zinssatz Richtung null Prozent. Selbst eine Rendite, die zumindest einen Inflationsausgleich erreicht, lässt sich im derzeitigen Zinstief mit konservativen Anlagen kaum erzielen.“
Gerade die 16- bis 29-Jährigen liegen laut der Umfrage mit ihren Erwartungen daneben: Sie rechnen mit einem Gewinn von durchschnittlich 9,2 Prozent im Jahr; 15 Prozent versprechen sich sogar Erträge von mehr als 10 Prozent. Und dass, so die Analysten, obwohl sie besonders häufig Anlageformen nutzten, die nahezu keinen Gewinn einbrächten. So parkten 64 Prozent der 16- bis 29-Jährigen ihr Geld auf dem Girokonto. Jeder Zweite nutze ein klassisches Sparkonto und 36 Prozent verwahrten ihr Geld sogar unverzinst zu Hause.
Laut Postbank Umfrage ist sich nur gut jeder vierte Sparer (28 Prozent) bewusst, dass er keine Gewinne mit seinem Geld erzielt, knapp jeder dritte (31 Prozent) hat überhaupt keine Vorstellung von der Höhe seines jährlichen Ertrags.
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