- Von Juliana Demski
- 12.11.2019 um 23:14
Im Jahr 2017 ging mehr als jeder zweite Neurentner noch vor seinem 65. Geburtstag in den Ruhestand. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.
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Bezüge sollen im kommenden Jahr deutlich steigen
„Die Anhebung der Regelaltersgrenze fördert die Polarisierung im Rentenzugangsalter und verschärft in der Folge die soziale Ungleichheit im Alter“, findet IAQ-Forscher Arthur Kaboth. Die Begründung: „Wer vorzeitig in Rente geht, weil er oder sie beispielweise durch gesundheitliche Einschränkungen oder fehlende Erwerbsperspektiven quasi dazu gezwungen ist, muss geringere Rentenanwartschaften und Abschläge akzeptieren.“
Fast jede vierte Rente mit Abschlägen in Anspruch genommen
Zwar erfreue sich die abschlagsfreie Altersrente für besonders langjährig Versicherte – die sogenannte Rente mit 63 – insbesondere bei Männern großer Beliebtheit (36,2 Prozent) – und auch Frauen gingen mittlerweile häufiger auf diesem Weg in den Ruhestand (27,1 Prozent). Dennoch sei fast jede vierte Altersrente mit Abschlägen in Anspruch genommen, betonen die Forscher. „Das zeigt, dass der vorzeitige Renteneintritt nach wie vor attraktiv und für bestimmte Personen notwendig ist und alle rentenrechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden“, schlussfolgert IAQ-Rentenexperte Martin Brussig.
Ein weiteres Problem: Zwar gehen immer mehr ältere Menschen aus stabilen Beschäftigungen in Rente. Gleichzeitig wechseln viele Neurentner heutzutage aber auch von einer Langzeitarbeitslosigkeit in den Ruhestand.
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