- Von Karen Schmidt
- 21.11.2019 um 11:34
65 Prozent der Deutschen wären bereit, ihr eigenes Verhalten in Richtung mehr Nachhaltigkeit zu ändern und zu umweltfreundlicheren Produkten zu greifen. Das gilt aber nur für einige Bereiche wie auf Verpackungen zu verzichten, umweltfreundliche Elektrogeräte zu kaufen oder Öko-Strom zu beziehen.
Geht es um Reisen, Mobilität und Klamotten sind die Bundesbürger weniger bereit, umweltfreundliche Entscheidungen zu fällen. Das geht aus einer Umfrage unter 1.500 Deutschen durch die Zurich Versicherung hervor. So glauben zwar mehr als sieben von zehn Bundesbürger, dass ihre Entscheidung für eine klimafreundliche Reise, für umweltverträgliche Verkehrsmittel oder für nachhaltig hergestellte Mode dafür sorgt, dass mehr „grüne“ Produkte und Dienstleistungen angeboten werden.
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Nicht mal jeder Zweite (44 Prozent) ist aber bereit, bei der Reisebuchung auf ökologische Gesichtspunkte zu achten. Bei der Wahl des Verkehrsmittels würden sogar nur 40 Prozent eine umweltfreundlichere Alternative favorisieren. Und wenn es um Mode geht, beeinflussen viele andere Faktoren die Kaufentscheidung: Style und Preis schlagen das Thema Ökologie eindeutig: Nur 38 Prozent der Befragten würden ihren Kleiderschrank nach Nachhaltigkeitskriterien befüllen.
„Die Befragung zeigt, dass der Umweltschutzgedanke durchaus im Bewusstsein der Menschen angekommen ist. Über Jahre eingeübtes Konsumverhalten ändert sich aber nicht von heute auf morgen“, sagt Jacques Wasserfall, Vorstand Leben bei der Zurich Gruppe Deutschland.
Nachhaltigere Anlagen kommen für 49 Prozent der Deutschen infrage
Bei Kapitalanlagen wären 49 Prozent der Befragten bereit, nachhaltigere Anlageformen zu nutzen. Dass Kunden durch ihr Anlageverhalten das Angebot von Geldhäusern verändern, glauben aber nur Wenige: Nur 40 Prozent der Befragten sehen hier Einflussmöglichkeiten der Verbraucher.
Generell sehen die Bundesbürger die Hauptverantwortung für mehr Nachhaltigkeit zuerst bei den Unternehmen – und etwas weniger bei den Verbrauchern. Die Jüngeren bis Mitte 30 sehen vor allem die Politik in der Pflicht. 38 Prozent der Befragten meinen, dass Veränderungen am ehesten auf politischer Ebene angestoßen werden müssten – etwa durch Gesetze oder steuerliche Anreize.
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