- Von Joachim Haid
- 07.01.2020 um 12:12
Gerade jetzt hört man häufig Aussagen wie „Mich hat die Grippe erwischt“. Meist handelt es sich hierbei jedoch um eine Erkältung, also einen grippalen Infekt, und nicht um die Grippe, in der Fachsprache Influenza genannt. Diese zeigt in der Regel plötzlich auftretende starke Erkältungssymptome mit Fieber, Muskel- und/oder Kopfschmerzen und Reizhusten.
Bei einem grippalen Infekt entwickeln sich die Krankheitssymptome meist langsamer. Sie sind geprägt durch Schnupfen, Halsschmerzen und Husten, manchmal verbunden mit erhöhter Temperatur oder Fieber. Auslöser der echten Grippe sind Influenza-Viren. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wird die saisonale Influenza seit Jahrzehnten durch die Typen H1N1 und H3N2 dominiert. Als Auslöser grippaler Infekte sind über 30 verschiedene Erreger bekannt, wie beispielsweise Rhino- und Coronaviren. In beiden Fällen wird die Erkrankung also durch Viren verursacht, weshalb Antibiotika in der direkten Behandlung wirkungslos sind.
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Welche Schutzmaßnahmen vor Viren gibt es?
Die erste Maßnahme, um sich vor Infektionen zu schützen, ist die sogenannte Expositionsprophylaxe. Gemeint ist damit, den Kontakt zu infizierten Personen und Viren zu reduzieren. Gerade größere Menschenansammlungen bieten Viren in der Erkältungszeit eine optimale Verbreitungsmöglichkeit. Kann man diese nicht vermeiden, weil man beispielsweise auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen ist, können folgende Maßnahmen dabei helfen, die Infektionswahrscheinlichkeit zu reduzieren:
- Fassen Sie sich möglichst nicht ins Gesicht und berühren Sie mit Ihren Händen keine Verletzungen, beispielsweise Schnittwunden oder Risse Ihrer Haut.
- Sollten Sie zu trockener Haut neigen, pflegen Sie diese mit entsprechender Creme, um Risse zu vermeiden.
- Lüften Sie regelmäßig Ihre Arbeits- und Wohnräume, das reduziert die Keimzahl in der Luft.
- Sollte die Raumluft durchs Heizen zu trocken sein, können Sie Luftbefeuchter einsetzen oder gleich hochwertige Luftwäscher verwenden. Diese befeuchten nicht nur, sondern binden auch Viren, Bakterien und Staubpartikel. Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit ist wichtig, damit Ihre Schleimhäute nicht austrocknen.
- Waschen Sie sich nach Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ausgiebig die Hände. Wasser und Seife sind dafür vollkommen ausreichend, so lange Sie nicht im medizinischen Bereich tätig sind und der Desinfektionspflicht unterliegen. Die Hände sollten stets mit lauwarmem Wasser mindestens zwei Minuten gewaschen werden. Nutzen Sie danach möglichst keine Händetrockner, die mit Luft arbeiten. Die blasen Ihnen nur unnötig Bakterien und Viren aus der Umgebungsluft auf Ihre Hände. Am besten verwenden Sie Einmalhandtücher.
Muss ich während der Erkältungszeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Flugzeug oder Bahn reisen, oder Vorträge halten, so behelfe ich mir mit einem kleinen Trick. In meine Nase schmiere ich mir Zinkpaste und lutsche ein bis zwei Zinktabletten. Bitte achten Sie hier auf zuckerfreie Lutschtabletten. Zink erschwert es Viren, in Schleimhäute einzudringen. Bei manchen Personen kann die Zinkpaste dazu führen, dass die Nasenschleimhäute austrocknen. Das wäre kontraproduktiv. Bei mir selbst ist das nicht der Fall. Im Gegenteil. Meiner Nase tut es sogar sehr gut. Gereizte und trockene Schleimhäute heilen bei mir mit der Zinkpaste schnell aus. Probieren Sie es einfach selbst mal aus, wie es Ihnen damit geht. Kleiner Praxistipp: Kontrollieren Sie mit einem Spiegel, ob auch keine weißen Stellen unterhalb Ihrer Nase zu sehen sind. Das erleichtert die Passage durch den Sicherheitsbereich am Flughafen ungemein – glauben Sie mir das bitte.
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