- Von Manila Klafack
- 09.01.2020 um 11:11
74 Prozent der in einer Umfrage der Mailo Versicherung befragten 900 Freiberufler und Selbstständigen sagen, dass die am Markt erhältlichen Gewerbeversicherungen nur unzureichend auf die speziellen Bedürfnisse von Selbstständigen zugeschnitten seien. Laut Arnim Molla, Vorstand Vertrieb und IT des Gewerbeversicherers, treffe die Vermittler dieser Produkte keine Schuld: „Neun von zehn Freiberuflern sind der Ansicht, dass ihr Versicherungsvertreter oder Makler sich gut beziehungsweise sehr gut auskennt“, sagt Molla angesichts der Ergebnisse der Mailo-Studie „Fokus Selbstständigkeit“. Nachholbedarf sieht er hingegen bei vielen großen Anbietern, die bislang nicht auf die Wünsche und Anforderungen dieser Kundengruppe eingegangen seien.
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Zudem brachte die Befragung hervor, dass 36 Prozent der Freiberufler und Selbstständigen mindestens 20 Prozent ihrer Arbeitszeit mit nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten, wie Buchführung, Banking, Versicherungsangelegenheiten und Behördengängen verbringen. Jeden Zehnten kostet das sogar ein Drittel oder mehr seiner produktiven Zeit.
„Diese oftmals komplizierten Vorgänge stellen eine besondere Belastung dar und untergraben die Bemühungen vieler Selbstständigen, intern einen möglichst effizienten und produktiven Arbeitsprozess zu etablieren“, sagt Molla. Ursache des Problems sei, dass viele Behörden und Unternehmen noch an verkrusteten und veralteten Prozessen festhielten.
Auch das deutsche Steuersystem wird gerügt: Nach Ansicht von 84 Prozent der Befragten ist das Steuersystem für Selbstständige und Freiberufler zu kompliziert. Die Bürokratie mit Ämtern und vergleichbaren Stellen kostet nach Ansicht jedes Zweiten zu viel Zeit. Viele Selbstständige hätten zum Beispiel auf ein papierloses Büro und voll-digitalisierte Strukturen umgestellt, doch in der Kommunikation und im Datenaustausch mit Dritten müssten sie häufig noch manuelle oder papierbasierte Arbeitsschritte umsetzen. „Es wird Zeit, dass der Markt darauf reagiert und diese Zeiträuber eliminiert“, sagt Armin Molla.
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