- Von Manila Klafack
- 14.01.2020 um 09:57
Weltweit sehen Unternehmen erstmals Cyber-Risiken als größte Gefahr für ihr Geschäft an. Das zeigt das jährliche Allianz Risk Barometer von Allianz Global Corporate & Specialty. 39 Prozent der über 2.700 befragten Risikoexperten aus mehr als 100 Ländern sehen Cyber-Vorfälle als Bedrohung. Damit verdrängen IT-Gefahren den bisherigen Spitzenreiter Betriebsunterbrechung mit 37 Prozent auf Platz 2.
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Seit 2013 befindet sich demnach das Risiko Betriebsunterbrechung auf dem Spitzenplatz im Risiko-Barometer der Allianz. Damals lag Cyber noch mit 6 Prozent der Antworten auf Platz 15. Die Sorge vor rechtlichen Veränderungen im Wirtschaftsumfeld (Platz 3 mit 27 Prozent), zum Beispiel durch Handelskriege, Zölle oder Wirtschaftssanktionen, und die Folgen des Klimawandels (Platz 7 mit 17 Prozent) seien zudem weltweit die größten Aufsteiger in der Rangliste der größten Geschäftsrisiken.
In Deutschland nennen 55 Prozent der Befragten nach wie vor Betriebsunterbrechungen als größtes Risiko. Cyber folgt mit 44 Prozent. Und knapp jeder Dritte (31 Prozent) sieht rechtliche Veränderungen als problematisch an.
Cyber-Gefahren und Klimawandel
„Das Allianz Risk Barometer 2020 zeigt, dass Cyber-Gefahren und der Klimawandel die beiden großen Herausforderungen für Unternehmen im neuen Jahrzehnt sind“, sagt AGCS-Chef Joachim Müller. Es gebe noch viele weitere Schadens- und Störszenarien, mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen müssen.
„Wenn sich Vorstände und Risikomanager jedoch nicht mit Cyber- und Klimarisiken beschäftigen“, so Müller, „könnte dies die operative Leistung, die Finanzergebnisse und die Reputation ihrer Unternehmen maßgeblich beeinträchtigen. Die Vorbereitung auf Cyber- und Klimarisiken ist eine Frage des Wettbewerbsvorteils und der wirtschaftlichen Resilienz in Zeiten der Digitalisierung und globalen Erwärmung.“
Unternehmen weltweit sehen sich mit immer größeren und teureren Datenskandalen, einer Zunahme von Cyber-Erpressung- und Spoofing-Vorfällen, aber auch mit höheren Bußgeldern aufgrund strengerer Datenschutzbestimmungen und Schadenersatzklagen konfrontiert.
„Cyber-Vorfälle verursachen immer größere Schäden“, stellt Jens Krickhahn, Cyberverantwortlicher bei AGCS Zentral- und Osteuropa, fest. Ransomware-Angriffe würden sich zunehmend gegen große Unternehmen richten und die Forderungen bei Erpressungen steigen. Vor fünf Jahren sei es um einige zehntausend Euro gegangen, heute würden Hacker immer öfter Millionenbeträge fordern.
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