- Von Juliana Demski
- 10.02.2020 um 16:42
Während rund 37 Prozent der Angestellten in Deutschland primär fürs Geldverdienen zur Arbeit gehen, tun dies nur 17 Prozent der Selbstständigen. Etwa sechs von zehn Selbständigen (58 Prozent) wollen sogar auch dann noch weiterarbeiten, wenn sie finanziell ausgesorgt haben. Unter Angestellten sagt das nur etwa jeder Dritte (36 Prozent). Das sind zentrale Ergebnisse einer Berufe-Studie des Versicherers HDI.
DIA sieht Pflichtvorsorge für Arbeitnehmer kritisch
Diese Policen brauchen Existenzgründer
Einer der Gründe für diese Unterschiede könnte sein, dass Selbstständige sich in ihren Berufen deutlich häufiger selbst verwirklichen wollen als Angestellte (36 zu 10 Prozent). So wollen Freiberufler und Unternehmer im Beruf vor allem ihren Interessen nachgehen (49 Prozent). Angestellte wollen dies nur in 30 Prozent der Fälle.
Interessant ist dabei: Nur gut ein Drittel der Selbstständigen (35 Prozent) arbeitet heute noch im ursprünglich erlernten Beruf. Das sind viel weniger als unter Angestellten – hier ist das bei fast jeder Zweiten (47 Prozent) der Fall. Als wichtigstes Motiv für den Berufswechsel geben Selbstständige an, dass sie „etwas Neues“ machen wollten (52 Prozent). Diese Lust auf Veränderung durch einen Berufswechsel ist unter Nicht-Selbstständigen deutlich weniger ausgeprägt (38 Prozent).
Selbstständige sind zufriedener und gesünder
Mit ihrem Beruf sind selbstständig Tätige zudem häufiger im Reinen. 80 Prozent geben an, mit ihrem Job zufrieden zu sein – unter Angestellten sagen das 69 Prozent. Fast jeder zweite Freiberufler oder Unternehmer kann sich sogar den Wechsel in einen anderen Beruf überhaupt nicht mehr vorstellen (48 Prozent, Angestellte 35 Prozent). Und schließlich berichten acht von zehn Selbstständigen (79 Prozent), dass der Beruf ihnen Spaß macht (Angestellte 65 Prozent).
Diese Zufriedenheit geht auch mit einer hohen Flexibilität einher: 37 Prozent der Selbstständigen wären dazu bereit, den Wohnsitz für den derzeitigen Beruf zu wechseln. Unter Angestellten sind das nur 28 Prozent.
Fragt man nach der Gesundheit, so zeigt sich: Auch hier hat die Selbstständigkeit offenbar Vorteile. Menschen, die ihre eigenen Chefs sind, schätzen das Risiko einer berufsbedingten Erkrankung geringer ein als Angestellte (30 versus 37 Prozent). Und auch der Digitalisierung sehen sie entspannter entgegen: Die Sorge davor, dass ihr eigener Arbeitsplatz durch neue digitale Technologien verloren gehen könnte, haben nur 16 Prozent der Selbstständigen, unter Angestellten sind es 23 Prozent – diese Angst sinkt aber mit steigendem Einkommen.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren