- Von Juliana Demski
- 24.02.2020 um 13:55
Seit 2015 befand sich die GKV auf einem Höhenflug – doch damit ist es nun vorbei. Während die Krankenkassen 2018 einen Überschuss von rund 2 Milliarden Euro erwirtschafteten, kam es 2019 zu einem Defizit in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.
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Laut der Zeitung meldete der Verband der Ersatzkassen den größten Verlust: einen Fehlbetrag von 859 Millionen Euro. 2018 hatte er noch einen Überschuss von 561 Millionen Euro eingenommen. Aber auch die AOK leidet unter den stetig wachsenden Ausgaben für ihre Versicherten. 2019 kam deshalb ein Minus von 122 Millionen Euro zusammen – ein großer Unterschied zu den 1,1 Milliarden Euro Überschuss im Jahr 2018.
Ähnlich drastisch war auch die Entwicklung bei den Innungskassen – mit 77 Millionen Euro plus im Jahr 2018 auf 231 Millionen Euro Schulden im vergangenen Jahr. Ebenso musste auch die Knappschaft Verluste hinnehmen: Von plus 91 Millionen Euro (2018) ging es auf 58 Millionen Euro im Minus (2019). Bei den Betriebskassen ging es von 198 Millionen Euro im Plus (2018) auf 295 Millionen Euro ins Minus (2019).
Laut F.A.Z. sind die stark steigenden Leistungsausgaben Hauptgrund für die Negativentwicklung der GKV. So nahmen diese beispielsweise bei den Ersatzkassen im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent zu, bei der AOK um 4,4 Prozent. Das Einnahmenwachstum in Höhe von 3,6 Prozent habe diese Entwicklung nicht auffangen können. Besonders stark gestiegen seien die Ausgaben für Medikamente und Heilmittel.
Der Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, kritisierte das Vorgehen der Politik: Auf der einen Seite verspreche sie den Bürgern sinkende Beiträge in der GKV, auf der anderen Seite sorge sie dafür, dass die Kosten steigen. „Als Resultat spüren die Kassen erheblichen Druck auf die Beiträge, die Versicherten erleben aber noch keine bessere Versorgung“, so Litsch gegenüber der Zeitung.
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