- Von Achim Nixdorf
- 10.03.2020 um 15:22
Wenn Versicherer mit einem „Rundum-Sorglos-Paket“ werben, ist das keineswegs ungewöhnlich. Das Hamburger Insurtech Helden.de will den Begriff künftig neu beleben. „Für alle unsere Produkte gilt, dass sie dem Kunden den höchstmöglichen Leistungsumfang bieten sollen. Wir verzichten auf mehrere Tarifvarianten, es gibt einen Tarif zu einem fairen Preis“, erläutert Produktchef Stefan Klahn das Prinzip. Dadurch laufe kein Kunde Gefahr, im Schadenfall „durch eine Deckungslücke eine böse Überraschung zu erleben“.
Im privaten Haftpflichtschutz von Helden.de sind Risiken generell mit 50 Millionen Euro abgesichert, beim Hausratschutz mit 500.000 Euro – unabhängig von der Wohnfläche. „Die gängige Praxis, die Versicherungssumme über einen pauschalen Wert von 650 Euro pro Quadratmeter festzulegen, ist aus unserer Sicht nicht bedarfsgerecht“, findet Klahn. Weitere Besonderheiten: Der Haftpflichtschutz umfasst auch die private Nutzung von Drohnen bis zu fünf Kilogramm sowie „Freundschaftsdienste“, wozu zum Beispiel die Hilfe bei privaten Umzügen zählt.
Flankiert wird das Flatrate-Konzept von einer sogenannten Best-Schutz-Garantie, die es allerdings in ähnlicher Form auch schon am Markt gibt. „Sollte ein anderer Versicherer in Deutschland heute oder in Zukunft in einem vergleichbaren Tarif besser leisten, werden dessen Leistungen im Schadenfall übernommen“, so Klahn.
Digital und papierlos
Hinter Helden.de steht die Insurance Hero GmbH. Bis 2019 firmierte das Hamburger Start-up noch unter dem Namen Haftpflicht Helden. Das Kerngeschäft umfasst privaten Haftpflichtschutz für Menschen, Pferde, Hunde und Drohnen. Mittlerweile gibt es auch eine Hausratpolice. Eine Berufshaftpflicht für Freiberufler aus dem Kreativbereich soll in Kürze folgen. Die Versicherungsprodukte wurden zusammen mit den NV-Versicherungen aus Neuharlingersiel in Ostfriesland entwickelt. Risikoträger der neuen Berufshaftpflicht ist die Hiscox SA.
Der Versicherer betont, komplett digital und papierlos zu arbeiten. Alle Vorgänge, wie etwa Schadenmeldungen, lassen sich über eine App erledigen. Der Abschluss einer Versicherung über die Webseite soll nach eigenen Angaben nicht länger als drei Minuten dauern. Seit kurzem wird Nutzern dort auch ein sogenannter Vertragscheck geboten, bei dem das Analysehause Franke und Bornberg als Partner gewonnen wurde.
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Partnerschaft mit Hamburger Kultklub
Statt mit klassischer Werbung versucht Helden.de eher durch den Aufbau einer eigenen „Helden Community“ auf sich aufmerksam zu machen. Das soll so funktionieren: Wer neue Community-Mitglieder wirbt, darf sich über einen kleinen Nachlass bei seinen Versicherungsbeiträgen freuen. Eine Steigerung seines Bekanntheitsgrads verspricht sich das Start-up auch durch die neue Partnerschaft mit dem Hamburger Fußballverein FC St. Pauli. Gemeinsam mit dem Kultklub vom Kiez verspricht Helden.de außerdem soziale Projekte zu fördern und bei jedem neuen Vertragsabschluss einen ganzen Monatsbeitrag zu spenden.
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