Windräder in der Landschaft: Bei „grünen“ Versicherungsprodukten müssen Vermittler genau hinschauen. © Bild von Andreas Senftleben auf Pixabay
  • Von Redaktion
  • 16.03.2020 um 12:13
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Die Europäische Union macht Druck in Sachen Nachhaltigkeit. Bis 2050 soll die Staatengemeinschaft klimaneutral wirtschaften. Auch für Vermittler hat das Auswirkungen, so Uwe Mahrt, Geschäftsführer von Pangaea Life. Sie müssen bei der Altersvorsorge-Beratung ESG-Kriterien berücksichtigen. Welche Stolperfallen sich dabei auftun können, erklärt Mahrt in seinem Gastbeitrag.

Dass das Thema Nachhaltigkeit in aller Munde ist und langsam auch Einzug in die Versicherungs- und Finanzbranche hält, erleben wir immer häufiger. Besonderer Druck auf den Vertrieb kommt dabei inzwischen von der Europäischen Union (EU). EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die bereits im Jahr 2007 formulierten Klimaziele in ihrem selbst von Umweltverbänden gelobten großen Klimapaket aufgegriffen und konkretisiert.

Danach sollen alle Mitgliedsstaaten der EU bis 2050 klimaneutral wirtschaften. Um dies tatsächlich zu erreichen, ist eine erhebliche Reduzierung der Treibhausgase und eine umfangreiche Förderung erneuerbarer Energien notwendig. Schon 2030 sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um mindestens 50 Prozent sinken. Hierzu sind Summen von jährlich 260 Milliarden Euro für zusätzliche Investitionen im Gespräch.

Für Versicherungsvermittler bedeutet dies, dass sie künftig ihre Kunden zu ESG-Kriterien in der Altersversorgung und bei Anlageprodukten beraten müssen. ESG steht für Environment, Social und Governance. Es geht also um Aspekte des Umweltschutzes, soziales Handeln und verantwortungsvolle Unternehmensführung.

Vorsicht vor Greenwashing

Auch wenn es noch kein endgültiges Gesetz zur nachhaltigen Beratung gibt, sind diejenigen Vermittler im Vorteil, die sich schon jetzt mit dem Thema auseinandersetzen und ihren Kunden sichere Angebote präsentieren können. Dabei ist unbedingt auf das sogenannte Greenwashing zu achten.

Viele Anbieter geben ihren Fonds und Anlageprodukten nur einen grünen Anstrich, der wirklichen ESG-Anforderungen jedoch nicht standhält. Der eigentliche Zweck des Umweltschutzes wird dabei oft kaum oder gar nicht berücksichtigt, weil der Begriff ESG viel zu weit gefasst wird. Auf reine Marketing-Tricks sollte dabei kein Makler reinfallen.

Transparenz von Investments

Auf der sicheren Seite ist der Vertrieb dagegen bei Versicherungsprodukten, bei denen die Kundengelder direkt in Umweltprojekte fließen. Das ist möglich, wenn beispielsweise Windparks, Wasserkraftwerke und Solaranalagen die Kapitalanlagen bilden. Ausgesucht von spezialisierten Anlageprofis und überprüft von Nachhaltigkeitsexperten. Dabei spielt Transparenz eine wichtige Rolle. Denn die Investments müssen den Kunden gegenüber einfach nachweisbar und auch für Laien verständlich sein.

Rendite und Sicherheit

Ökologisch und sozial orientierte Altersvorsorgeprodukte müssen im Übrigen keinesfalls einen Verzicht von guten Renditen bedeuten. Im Gegenteil, staatliche Subventionen zur Förderung von Wind-, Wasser- und Solarenergie wirken sich sehr positiv auf die Performance aus und bieten zudem eine hohe Sicherheit.

Das gilt in der gesamten EU, egal ob es sich um Windräder in Skandinavien oder Photovoltaikanlagen in Südeuropa handelt. Und den hohen Schwankungen der Kapitalmärkte unterliegen Investments in erneuerbare Energien auch nicht. Es lohnt sich also in jeder Hinsicht, nachhaltige Versicherungsprodukte in sein Beratungsportfolio aufzunehmen.

Über den Autoren

Uwe Mahrt ist Geschäftsführer von Pangaea Life, einer Marke der Versicherungsgruppe die Bayerische.

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