- Von Juliana Demski
- 17.03.2020 um 12:57
Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff – darunter leidet auch die Wirtschaft. Man dürfe in Deutschland nun nicht nur in nationalen Grenzen denken, warnte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Es sei ein großer Fehler, „dass die EU keine koordinierte Strategie zur Bekämpfung des Coronavirus und dessen wirtschaftliche Auswirkungen hat“.
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„Es ist jetzt besonders wichtig, dass zu den direkten Belastungen durch die Corona-Krise nicht noch eine Banken- oder Staatsschuldenkrise hinzukommt“, erklärte auch Clemens Fuest, Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo), gegenüber der NOZ. Laut Fratzscher ist ein erneutes Szenario wie 2008 oder 2012 heute nicht ausgeschlossen – damals stand Italien kurz vor der Pleite.
Fratzscher fordert Solidarität mit Italien
Die beiden Ökonomen fordern von der EU, als auch von den nationalen Regierungen, ein Zeichen für Solidarität unter den Mitgliedstaaten: „Denn wenn Italien in Schieflage kommt, dann würde auch Deutschland einen riesigen wirtschaftlichen Preis dafür zahlen. Deshalb ist es auch im deutschen Interesse, dass Italien nicht in eine Finanzkrise abgleitet“, so der DIW-Präsident weiter.
Derzeit sei zwar noch nicht klar, welches Land am stärksten getroffen werde. Für Stabilisierungsaktionen, die nötig werden können, steht laut Ifo-Chef Fuest aber „das volle Instrumentarium der Rettungsschirme für Banken und Staaten zur Verfügung“. Die Politik sollte gleichzeitig vereinbaren, die Kapazität dieser Rettungsschirme für die Dauer der Krise so zu erhöhen, „dass das Volumen für jede Eventualität ausreicht“.
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