- Von Redaktion
- 14.04.2020 um 15:26
Die Kfz-Versicherung zahlt, wenn es kracht, die Hausratversicherung, wenn eingebrochen wird. Doch bis das passiert, bemerken viele Versicherte kaum, dass sie überhaupt versichert sind — wenn nicht gerade die aktuelle Beitragsrechnung fällig ist. Doch es geht auch anders. Krankenkassen beispielsweise, bezahlen zunehmend Präventionsmaßnahmen wie Yogakurse oder Zahnreinigungen. Das gibt den Beitragszahlern das Gefühl, etwas für ihr Geld zu bekommen und spart den Versicherern mittel- bis langfristig Geld, wenn ihre Kunden gesünder bleiben.
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Ähnliche Modelle entwickeln momentan immer mehr Versicherer, darunter auch die Anbieter von Cyber-Sicherheitspolicen. Denn auch die kostspieligen Folgen eines Cyber-Angriffs, wie Datenverluste oder längere Betriebsunterbrechungen beim Kunden, möchten Versicherer gerne vermeiden und kombinieren ihre Versicherungsleistungen daher mit dem Angebot eines Cyber-Sicherheitsanbieters. Und Prävention ist in der Cyber-Sicherheit mindestens genauso wichtig, wie bei der Zahnpflege.
Prävention für Ihre IT
Wie geht das? Durch Mitarbeiter-Sensibilisierung in Form von Online-Trainings und Tools wie Phishing-Tests. Die meisten Hacker überwinden bei einem Cyber-Angriff nicht technische Hürden wie die Firewall des Unternehmensnetzwerks oder schleichen sich nachts in den Server-Raum. Stattdessen überlisten sie nachlässige, unzureichend geschulte Mitarbeiter.
70 Prozent aller erfolgreichen Hacker-Angriffe beginnen beispielsweise immer noch mit einer Phishing-E-Mail, bei der Beschäftigte einen Anhang öffnen oder einen Link klicken und damit den Hackern Tür und Tor öffnen. Solche Gefahren abzuwenden, ist das Ziel dieser Maßnahmen. Darüber hinaus ist und bleibt eine moderne Sicherheits-Software-Lösung unabdingbar.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es aber natürlich vorkommen, dass Hacker erfolgreich in ein Computersystem eindringen und Schaden anrichten. Für diesen Fall braucht es schnelle Nothilfe in Form von IT-Forensikern und rechtlicher Beratung bei Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Da das schnell teuer werden kann, werden solche Leistungen gerne als Teil einer Cyber-Sicherheitspolice angeboten.
Braucht man das?
Diese Frage stellt man sich wohl vor dem Abschluss (fast) jeder neuen Versicherung. Lassen Sie mich mit einer Gegenfrage antworten: Wie schnell können Ihre Kunden wieder betriebsfähig werden, wenn sie Opfer eines Cyber-Angriffs geworden sind und die gesamte IT nicht mehr läuft? Wenn sie ein mittelgroßes Unternehmen haben, werden sie Systemausfälle sehr schnell richtig viel Geld kosten –vom möglichen Imageschaden ganz zu schweigen.
Ein Zahnarzt oder Steuerberater kann vielleicht kurzfristig für ein paar Tage Betriebsferien machen, aber danach brauchen auch diese Unternehmen ihre Daten zurück. Und wenn bei dem Angriff Kundendaten gestohlen wurden, werden sie ganz schnell vom „Cyber-Opfer“ zum „DSGVO-Täter“. Denn wenn die Krankenakte oder die Steuererklärung einer ihrer Kunden plötzlich im Internet auftaucht, kann es schnell rechtlich brenzlig für sie werden.
Und teuer. Genau hier ist der Ansatz für innovative Cyber-Versicherungslösungen: unmittelbar höhere Sicherheit durch Präventionsdienstleistungen, damit die Cyber-Vorfälle gar nicht erst passieren – Notfallhilfe bei möglichen Cyber-Vorfällen und Zugang zu Cyber-Spezialisten im konkreten Schadenfall und die originäre Versicherungsleistung, die Übernahme der finanziellen Folgen von Cyber-Attacken.
Über den Autoren
Miroslav Mitrovic ist Leiter des Vertriebs für die DACH-Region beim Cyber-Sicherheitsanbieter Perseus. Er blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Vertrieb zurück, unter anderem bei der HDI.
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