- Von Karen Schmidt
- 29.04.2020 um 12:38
Die Aufsichtsbehörde Bafin hat die Finanzbranche dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsaspekte bei ihrem Risikomanagement zu berücksichtigen. „Diese verschärften Anforderungen führen dazu, dass Aktuare das Thema Nachhaltigkeit auch in der Berechnung von Renditeerwartungen berücksichtigen müssen“, sagt Marcus Burkert, Geschäftsführer des Analysehauses Feri Trust. „Das wird massive Auswirkungen auf alle Bereiche der Kapitalanlage haben“, meint er. Aber nicht nur dort. Auch Produktentwicklung und Marketing seien davon betroffen.
Nachhaltige Geldanlagen erweitern die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungsaspekte. „Die Kapitalanlage war für Aktuare bislang eher ein Randthema. Das ändert sich“, so Burkert. „Es werden sich klare Regeln für nachhaltige Investments etablieren. Dies sollte als Chance und nicht als Bedrohung verstanden werden.“
Um Nachhaltigkeit in den Kapitalanlageprozess zu integrieren, sollten sich die Unternehmen Gedanken über eine sinnvolle Definition des Themas machen und Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln, die zu ihnen passen, empfiehlt der Feri-Mann. Während es bei Aktien und auch bei Immobilien- oder Infrastrukturinvestments bereits praktikable Ansätze zur Bestimmung von Nachhaltigkeit geben, sei die Umsetzung etwa im Bereich Private Equity und anderer Alternativer Investments weitaus schwieriger.
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