- Von Hannah Dudeck
- 30.04.2020 um 14:50
Gemeinsam mit der Informationsplattform WMD-Brokerchannel und dem Portal Makleraktiv.de befragt das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) jährlich Makler zum Service-Angebot gesetzlicher Krankenversicherungen. Laut der diesjährigen Umfrage, an der 430 Makler teilnahmen, bietet die DAK-Gesundheit – wie in den Vorjahren – den besten Maklerservice. Das bescheinigten der Krankenkasse 35 Prozent der Befragten. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen mit 29 Prozent die Hanseatische Krankenkasse (HEK) sowie die Techniker Krankenkasse (TK) mit knapp 26 Prozent, die ebenfalls ihre Platzierungen der Vorjahre bestätigten. Andere Krankenkassen sind in der Umfrage weit abgeschlagen.
Das tun Versicherer für Kunden und Vermittler in der Corona-Krise
Die Ergebnisse zeigen, welche Unterstützung sich Makler von den Krankenkassen wünschen und auf welche Faktoren sie Wert legen. So geben etwas mehr als zwei Drittel der Befragten an, eine starke Finanzkraft und stabile Beiträge seien für sie sehr wichtig. Gegenüber der Vorjahresbefragung ist das eine Steigerung um knapp 12 Prozentpunkte.
Die Dichte der Geschäftsstellen ist für mehr als 68 Prozent Prozent der Makler von essenzieller Bedeutung. Leistungen über den üblichen Standards, die dem Kunden einen finanziellen Vorteil bringen, sind für 66 Prozent der Befragten zur Kundengewinnung sehr wichtig – ebenfalls ein starkes Plus von knapp 12 Prozentpunkten gegenüber Vorjahr. Einen bundesweit einheitlichen Service wünschen sich zwei von drei Vertriebsprofis. Im Vorjahr sagte das lediglich etwas mehr als die Hälfte der Befragten.
Auszeichnungen wichtiger als günstiger Beitragssatz
Gewonnene Tests und Auszeichnungen sowie Marke, Image und Bonusprogramme einer Kasse sind den Vertriebsprofis dabei sogar wichtiger als ein günstiger Beitragssatz. So bewerten zwei Drittel Auszeichnungen und Testsiege als „sehr wichtig“. Auf Marke und Image der jeweiligen Kasse legt noch mehr als jeder zweite Experte großen Wert (56 Prozent), 53 Prozent sagen dies über Bonusprogramme. Ein günstiger Beitragssatz wird dagegen nur von knapp 37 Prozent als sehr wichtig eingestuft. Ihre Kunden wollen Makler aber ausschließlich selbst ansprechen: Vier von zehn Vermittlern legen Wert darauf, dass die Krankenkasse bei Versicherten nicht mit Zusatzversicherungen wirbt.
Wenn es um ihre Ansprechpartner geht, wünscht sich ein Drittel der Befragten Krankenkassen-Mitarbeiter, die sich ausschließlich um die Vertriebspartner kümmern. Lieber ist den Maklern allerdings ein persönlicher Kontakt, der auf Vermittler spezialisiert ist (49 Prozent).
Was die Vertriebspartner-Services angeht, wünschen sich viele Vermittler, dass die Krankenkasse auf fehlende Antragsunterlagen hinweist – für 70 Prozent der Vertriebsprofis ein sehr wichtiger Service. 73 Prozent wollen eine persönliche Storno-Prävention der Kassen durch telefonisches Nachfassen. Für ebenso viele Makler sind speziell entwickelte Verkaufsmaterialien sehr wichtig. Auf ein umfassendes digitales Angebot legen laut der Umfrage weniger Vermittler großen Wert: Einen gesicherten Online-Bereich wollen knapp sechs von zehn Vermittlern. Eine zeitnahe Abrechnung und eine kostenlose Fach-Hotline zur schnellen Abklärung offener Fragen rangieren auf der Wunschliste ebenfalls weiter unten.
Berater vernachlässigen die GKV
In der Beratung werde die gesetzliche Krankenversicherung oft vernachlässigt, kritisiert das Deutsche Finanz-Service Institut. Kaum ein Makler eigne sich detailliertes Fachwissen in diesem Bereich an. Zumal auch die Provision, die Krankenkassen für die Vermittlung eines Kunden zahlen, nicht gerade hoch sei. Für Marco Metzler, Fachbeirat des DFSI, ist das zu kurz gedacht: „Viele gesetzlich Krankenversicherte wollen bessere Leistungen als die GKV sie bietet.“ Um das zu erreichen, seien private Zusatzversicherungen notwendig. „Damit wird die GKV bei etwa neun von zehn Bundesbürgern zum erstklassigen Türöffner für Versicherungsmakler“, so Metzler.
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