- Von Manila Klafack
- 13.05.2020 um 13:01
Gut ein Fünftel (22 Prozent) der Versicherungsnehmer hat in den vergangenen zwei Jahren eine Kfz-Versicherung online neu oder als Wechsel abgeschlossen. Knapp jeder Zehnte (9 Prozent) kaufte eine private Haftpflicht- und Hausratversicherung im Netz. Rechtsschutzversicherung und Autoschutzbrief belegen mit jeweils 6 Prozent Platz 3 bei den Online-Abschlüssen. Das ermittelte der Vertriebswegemonitor „Kundenmonitor E-Assekuranz 2019“ des Kölner Forschungs- und Beratungsinstitut Sirius Campus.
Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen stehen mit jeweils 2 Prozent dagegen auf einem sehr niedrigen Online-Abschlussniveau – ebenso wie Produkte der privaten Altersvorsorge (klassische und fondsgebundene Kapitallebens- und Rentenversicherungen), die jeweils auch 2 Prozent Online-Neuabschlüsse in den vergangenen zwei Jahren erreichen.
Jeder zweite Versicherungsnehmer geht zum Makler
82 Prozent der Befragten besuchen der Studie zufolge für einen Vertragsabschluss einen Versicherungsvertreter in seinem Büro. Der Hausbesuch eines Vertreters liegt zwar mit 71 Prozent weiter auf Rang 2, ist jedoch laut Studie rückläufig. Zum Vergleich: 2009 waren es noch 84 Prozent. Jeder zweite Befragte lässt sich von einem Makler befragen (51 Prozent) und 43 Prozent gehen zum Bankberater.
Auf Platz 5 folgen mit 41 Prozent der direkte Online-Abschluss bei einer Versicherung oder über ein Vergleichsportal. Im Zehn-Jahres-Vergleich habe sich der Wert von 24 Prozent im Jahr 2009 damit fast verdoppelt.
Vertriebsweg hängt von Komplexität des Produkts ab
Die hohe Akzeptanz des Vertreters halte sich kontant in allen Altersgruppen. Die Bereitschaft für einen Online-Abschluss zeige sich dagegen vorrangig (54 Prozent) bei Versicherungsnehmern bis 40 Jahren. Bei der tatsächlichen Nutzung allerdings gebe es keinen relevanten Altersunterschied mehr.
„Offensichtlich werden die Erwartungen junger Kunden an einen Online-Abschluss dramatisch enttäuscht, sodass sie sich lieber dem klassischen Vertreter zuwenden. Oder anders herum: Anscheinend kann ein Versicherungsvertreter viel kundenorientierter, individueller und besser beraten als Online-Angebote“, interpretiert Oliver Gaedeke, Gründer und Geschäftsführer von Sirius Campus, die Ergebnisse.
Dennoch gewinne der Online-Abschluss an Bedeutung, aber nur bei vermeintlich „einfachen“ Versicherungen wie der Kfz-, Krankenzusatz-, privaten Haftpflicht-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherung. Bei diesen Versicherungen würden bereits 20 bis 32 Prozent online direkt oder über einen Online-Vergleich abgeschlossen.
Zum Hintergrund der Umfrage
Die Marktuntersuchung „Kundenmonitor E-Assekuranz – Der Vertriebswege-Monitor“ von Sirius Campus, wurde bereits im Dezember 2019 im Rahmen des Sirius Campus Kundenmonitors Assekuranz veröffentlicht. Dafür wurden zwischen März und September 2019 insgesamt 9.752 Interviews mit Entscheidern und Mitentscheidern in Versicherungsangelegenheiten durchgeführt.
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