Das Gebäude des Deutschen Bundesrats in Berlin: Die Regierung muss den Gesetzesentwurf nun erneut prüfen. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 18.05.2020 um 17:22
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:55 Min

Der Aufsichtswechsel über Finanzanlagenvermittler und -berater ist nicht vom Tisch: Der Bundesrat will die Ländervertreter den Gesetzesentwurf noch einmal überprüfen lassen. Damit wendete er sich gegen die Empfehlungen des Wirtschaftsausschusses, das Vorhaben der Bundesregierung gänzlich zu verwerfen.

Der von der Regierung geplante Aufsichtswechsel über Finanzanlagenvermittler und -berater von den Industrie- und Handelskammern (IHKs) und Gewerbeämtern hin zur Bafin ist weder in trockenen Tüchern noch vom Tisch: Der Bundesrat hat sich nun am Freitag gegen die Empfehlung des Wirtschaftsausschusses gewendet, den Gesetzesentwurf abzulehnen. Stattdessen folgte er der Anregung des Finanzausschusses: Der Entwurf soll noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden.

Zeitgleich forderte der Bundesrat die Bundesregierung dazu auf, den Personalbedarf und die jährlichen Kosten, die durch den Aufsichtswechsel entstehen würden, erneut zu prüfen. Ebenso sollen die Politiker beurteilen, ob nicht doch die bisherigen Aufsichtsbehörden an zweiter Stelle mit ins Boot geholt werden sollten. So wäre nicht allein die Bafin zuständig.

Kritik kam unter anderem vom deutschen Fondsverband BVI:

Dieser findet, die aktuell geplante Zweiteilung der Aufsicht würde so nur durch eine neue Zweiteilung ersetzt. „Viele 34f-Vermittler, für die die Anlagevermittlung nur einen Baustein ihres Beratungsangebotes und damit nicht die alleinige Ertragsquelle darstellt, werden sich auf den Vertrieb von Versicherungsprodukten beschränken“, teilte der Verband auf seiner Website mit. Darunter würden vor allem die Produktvielfalt sowie die Beratungsqualität leiden. „Letztlich steht dies auch der Forderung der Bundesregierung entgegen, die Vermögensbildung und private Vorsorge zu fördern.“

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content