- Von Manila Klafack
- 05.06.2020 um 12:15
Die Bundesregierung senkt für ein halbes Jahr die Mehrwertsteuer, um die Wirtschaft anzukurbeln und damit die Rezession zu bekämpfen. Über einen kostenlosen Online-Rechner von blitzrechner.de kann nun jeder Verbraucher berechnen, wie viel er zahlen muss, wenn diese Senkung von Handel und Co. tatsächlich an die Kunden weitergegeben wird.
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Die Senkung der Mehrwertsteuer ist Teil des Konjunkturpakets der Bundesregierung, das am Donnerstag beschlossen wurde. Damit sollen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abgefedert werden. Ein Teil des Paketes: Zum 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020 sinkt der Mehrwertsteuersatz von derzeit 19 auf 16 Prozent. Der ermäßigte Satz wird in dem halben Jahr statt 7 Prozent noch 5 Prozent betragen.
Wie sich dies auf Preise von Konsumgütern auswirken würde, wie viel wirklich eingespart würde und wie viele Steuereinnahmen dem Fiskus entgehen – mit all diesen Fragen hat sich das Internet-Portal blitzrechner.de beschäftigt. Dafür wurde ein Online-Rechner entwickelt, über den Verbraucher selbst ermitteln können, wie viel sie einsparen würden – vorausgesetzt, die Hersteller und Händler reichen diese Senkung tatsächlich bis zum Kunden weiter.
Wenn dem so wäre, könnte etwa beim Kauf des neuen Golf rund 500 Euro gespart werden. Beim iPhone 11 wären es rund 20 Euro weniger und Käufer des Billy-Regals von Ikea würden einen knappen Euro weniger zahlen müssen.
Mehrwertsteuersenkungen nicht immer beim Kunden angekommen
„Die Theorie ist einfach, die Praxis aber weitaus komplizierter“, so der Hinweis von Tim Lilling, Leiter von blitzrechner.de. So hätten in der Vergangenheit vor allem die Anbieter einen finanziellen Nutzen aus Mehrwertsteuersenkungen gezogen. Die Verkaufspreise seien gleichgeblieben, die Steuerersparnis wurde demnach nicht an Verbraucher weitergereicht.
„Die Wirtschaft habe profitiert und die Verbraucher hätten das Nachsehen gehabt. Die jetzige Mehrwertsteuersenkung ist ein gewagtes Experiment. Denn die prognostizierten Kosten in Höhe von 20 Milliarden Euro könnten letztendlich die Verbraucher zahlen“, so Lilling weiter.
Sollte die Mehrwertsteuersenkung von Händlern und Herstellern nicht an den Verbraucher weitergegeben werden, würden Produzenten mehr Gewinn erwirtschaften, so die Annahme. Würde gar nichts von der Steuersenkung beim Konsumenten ankommen, würde das rund 435 Euro mehr Gewinn beim neuen Golf bedeuten, 17 Euro beim iPhone 11 und 0,85 Euro mehr Gewinn für Ikeas Billy-Regal.
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