Ein Unfallwagen am Straßenrand: Auch in der Kfz-Versicherung wissen nur wenige Kunden von Unterstützungsleistungen im Schadenfall. © picture alliance / Tobias Steinmaurer / picturedesk.com | Tobias Steinmaurer
  • Von Juliana Demski
  • 30.06.2020 um 12:20
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Kompositversicherer bieten ihren Kunden im Schadenfall meist zusätzliche Unterstützungsleistungen an. Diese sorgen laut einer aktuellen Umfrage bei den Verbrauchern auch für eine verstärkte Bindung zu ihrem Anbieter – trotzdem nutzen bisher nur sehr wenige von ihnen die Angebote. Der Grund: Unwissenheit.

Im Rahmen einer Umfrage wollte das Analysehaus Assekurata wissen, welche Auswirkungen sogenannte Assistance-Leistungen der Schaden- und Unfallversicherer auf die Kundenbindung haben. Dazu gehört beispielsweise ein Werkstattnetz, auf das Kfz-Versicherungskunden im Schadenfall zugreifen können. Das Ergebnis: Solche Angebote lassen die Loyalität der Kunden steigen – wenn sie denn von ihnen wissen. Befragt wurden 1.040 Kunden von sechs Schaden- und Unfallversicherern.

So liegt die Weiterempfehlungsbereitschaft in der Gruppe derer, die bereits einmal Unterstützungsleistungen in Anspruch genommen hat, 4,4 Indexpunkte über der Fraktion, die noch keine Leistungen genutzt hat. Bei der wahrgenommenen Exklusivität des Anbieters beträgt die Differenz sogar 7,1 Indexpunkte. Zudem geben 9 von 10 Kunden an, den Service ihres Versicherers im Schadenfall wieder nutzen zu wollen.

Quelle: Assekurata

 

Potenzial bleibt ungenutzt

Verwunderlich ist daher, dass bisher nur wenige Kunden solche Angebote in Anspruch nehmen. Ein Beispiel sind Alltagsunterstützungen wie beispielsweise Fahrdienste oder Haushaltshilfen, die es bei vielen Unfallversicherern gibt. Die sogenannte Werkstattbindung mit Zugriff auf das Werkstattnetz der Kfz-Versicherer schneidet mit einem Nutzeranteil von 16,4 Prozent immerhin noch am besten ab.

Laut der Studie könnte diese geringe Durchdringung vor allem daran liegen, dass viele Versicherte von den angebotenen Assistance-Leistungen nichts wissen. So gaben selbst beim Thema Kfz-Werkstattnetz 76,3 Prozent der Befragten an, dieses Angebot nicht zu kennen. Bei den Alltagsunterstützungsleistungen und Beratungsangeboten liegt der Anteil der Unwissenden sogar bei über 90 Prozent.

Die Assekurata-Autoren sehen hier daher „viel Handlungsbedarf“: Anscheinend gelinge es den Versicherern noch nicht, die Kunden gezielt auf die jeweiligen Angebote hinzuweisen und ihnen deren Nutzen zu erläutern. „So unerfreulich Schadenfälle aus Kunden- und aus Versicherersicht auch sein mögen, besteht hier doch noch enormes Potenzial, die Bindung an das Unternehmen zu erhöhen“, heißt es.

autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content