- Von Juliana Demski
- 06.07.2020 um 14:56
In Deutschland trudeln derzeit vermehrt Beratungsanfragen bei den Verbraucherzentralen ein. Der Grund: extreme Beitragserhöhungen in der privaten Pflegeversicherung. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, registrierte allein die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) bisher bereits mehrere Dutzend Anfragen. Teilweise ging es um Kostensteigerungen von 50, 70 und sogar 110 Prozent.
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„Es ist ein Skandal, dass die Menschen jahrelang die Prämien gezahlt haben und nun, kurz bevor es auf den Versicherungsschutz ankommt, auf einmal Steigerungen der Beiträge von bis zu 110 Prozent akzeptieren sollen“, so Wolfgang Schuldzinski, Chef der Verbraucherzentrale NRW, gegenüber der Zeitung.
Nun sei es an der Bafin, „diese enormen Beitragssprünge stellvertretend für alle Versicherten vorab ausreichend unter die Lupe zu nehmen“, so der Verbraucherschützer. Die Finanzaufsicht müsse prüfen, ob die Steigerung nachvollziehbar sei und ob die Erstkalkulation der Beiträge zu niedrig ausgefallen sei. Denn „das würde die Versicherung natürlich erst einmal attraktiver machen“.
Ein Sprecher der Union Krankenversicherung (UKV) und Bayerischen Beamtenkrankenkasse (BBKK), die zu den betreffenden Versicherern gehören, gab auf Nachfrage der „Welt“ an, den Erhöhungen seien zwei Jahrzehnte mit stabilen Beiträgen vorangegangen. Nun hätten unter anderem Gesetzesänderungen für die Steigerungen gesorgt, die im Schnitt „deutlich niedriger“ lägen als die 110 Prozent.
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