- Von Lorenz Klein
- 16.07.2020 um 17:34
Spätestens seit dem zwischenzeitlichen Lockdown ist bei vielen Deutschen der Wunsch gereift, in ein Eigenheim mit Garten ziehen zu wollen. Doch der Traum von den eigenen vier Wänden dürfte trotz Corona vor allem in den großen Metropolen oftmals unerfüllt bleiben. Als unangefochtener Spitzenreiter bei den Hauspreisen erweist sich dabei abermals München. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Immobilienmarktplatzes Immowelt hervor.
Demnach müssen Hauskäufer in der bayerischen Landeshauptstadt „mit Preisen von im Median 1,262 Millionen rechnen“, teilte Immowelt mit. Das Portal hat die Hauspreise für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenendhäuser in 58 ausgewählten deutschen Großstädten untersucht.
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Demnach werden in Stuttgart die zweithöchsten Preise verlangt: 772.000 Euro beträgt dort der mittlere Angebotspreis. Dort spiele die Kessel-Lage und die daraus folgende Knappheit an Baufläche eine preistreibende Rolle, heißt es. Nur unwesentlich günstiger ist Frankfurt, wo Häuser im Mittel für 747.000 Euro angeboten werden.
Grund für die hohen Preise sind laut Immowelt neben den gestiegenen Baukosten vor allem die hohen Grundstückspreise. Denn besonders in dicht besiedelten Großstädten seien Grundstücke sehr rar und dementsprechend teuer. Deutlich weitläufiger sind die Metropolen Hamburg und Berlin. Daher sei dort das Angebot an Häusern „merklich größer und die Kaufpreise folglich niedriger“. In der Hansestadt sind im Schnitt 591.000 Euro fällig für ein Haus, in der Hauptstadt sind es 530.0000 Euro.
Oftmals bleibe nur der Weg „weit aus den Städten hinaus“
Die ermittelten Preise basieren laut Immowelt auf den Angeboten, die auf der Plattform inseriert und zugleich „vermehrt nachgefragt“ wurden. Dabei spiegeln die Preise den Median der in den Monaten Januar bis Juni 2020 angebotenen Einfamilienhäuser wider. Als Median werde der mittlere Wert der Angebotspreise bezeichnet, so Immowelt.
>>> Ausführliche Ergebnistabellen zu den 58 untersuchten Städten stehen hier zum Download bereit
Um beim Hauskauf überhaupt noch sparen zu können, bleibe oftmals nur „der Weg weit aus den Städten hinaus“, sagt Immowelt-Chef Cai-Nicolas Ziegler. Denn selbst die Speckgürtel der beliebten Ballungsgebiete seien „nicht viel preiswerter“. In den Landkreisen München oder Starnberg müssten Käufer zum Beispiel mit Preisen jenseits der Millionen-Marke kalkulieren. Auch im an Frankfurt angrenzenden Taunus seien Kaufpreise von 600.000 Euro „Normalität“.
Wer hingegen bereit ist, sich bis zu 1,5 Fahrstunden von den Metropolen entfernt niederzulassen, könne in der Großregion München Häuser ab 278.000 Euro ausfindig machen. „Diese sind zwar häufig renovierungsbedürftig, aber selbst nach größeren Investitionen deutlich günstiger als Häuser in Stadtnähe“, berichten die Autoren.
Hohe Hauspreise nicht nur in Metropolen
Weiter geben die Analysten zu bedenken, dass hohe Hauspreise „nicht nur ein Phänomen von Metropolen“ sei – auch in kleineren Großstädten seien Häuser inklusive Grundstück teuer. Beispiel Erlangen: Die bayerische Universitätsstadt verzeichnet mit 690.000 Euro die vierthöchsten Kaufpreise aller untersuchten Städte. Ingolstadt (681.000 Euro), Wiesbaden (650.000 Euro) und Mainz (615.000 Euro) sind ebenfalls teurer als so manche Metropole.
Wo es noch günstigste Häuser gibt
Die Analyse zeigt aber auch, dass es nach wie vor Großstädte mit moderaten Hauspreisen gibt. In Saarbrücken bewegt sich der mittlere Angebotspreis bei 199.000 Euro, Bremerhaven ist mit 212.000 nur marginal teurer. Daneben befinden sich vor allem einige Städte aus Nordrhein-Westfalen und Ostdeutschland unter den günstigen Pflastern. Und: Die Ruhrgebietsstädte Hamm und Gelsenkirchen befinden sich genauso unter der 300.000-Euro-Marke wie die sachsen-anhaltinischen Magdeburg und Halle. Dort ist oftmals die Nachfrage nicht so groß und zudem noch mehr Platz zum Bauen.
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