- Von Juliana Demski
- 21.07.2020 um 12:24
Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Wohnort und einer längeren Lebenserwartung innerhalb Deutschlands. So haben die Menschen in Baden-Württemberg und im Süden Bayerns die besten Karten für ein langes Leben – hier fällt die Lebenserwartung um bis zu 5,4 Prozent höher aus als im Rest der Republik. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Max-Planck-Instituts hervor, die dem „Ärzteblatt“ vorliegt.
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Zum Vergleich: Im bundesweiten Durchschnitt werden die Deutschen laut Angaben des Statistischen Bundesamts heutzutage rund 83 (Frauen) beziehungsweise 79 Jahre (Männer) alt.
Laut der aktuellen Analyse gibt es aber vor allem bei Männern große Abweichungen. In Bremerhaven sieht es laut den Ergebnissen am schlechtesten aus: Hier werden Männer im Schnitt nur rund 76 Jahre alt. In München erreichen die Herren hingegen ein Durchschnittsalter von rund 81 Jahren.
Bei den Frauen beträgt der maximale Unterschied nicht fünf, sondern vier Jahre: Während sie im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt im Schnitt nur rund 82 Jahre alt werden, können Frauen im Landkreis Starnberg südwestlich von München dagegen meist noch ihren 86. Geburtstag feiern.
Den Einfluss des Wohnorts auf die Lebenserwartung begründen die Forscher mit den jeweiligen Arbeitslosen- und Hartz-IV-Quoten und den daraus resultierenden schlechteren Lebensbedingungen. Eine weitaus geringere Rolle spielten hingegen Faktoren wie das Durchschnittseinkommen, die Zahl der Ärzte pro 100.000 Einwohner oder die Bevölkerungsdichte. „Wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren will, muss vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern“, kommentiert Roland Rau vom Max-Planck-Institut die Forschungsergebnisse.
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