- Von Karen Schmidt
- 22.07.2020 um 16:43
Jeder zweite Deutsche fühlt sich durch die Corona-Pandemie gestresst. Das ist ein Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Vor allem der fehlende Kontakt zu Familie und Freunden belastet – 80 Prozent der Befragten geben das an. Der zweithäufigste Stressor ist die Angst vor einer Corona-Erkrankung der Angehörigen (57 Prozent). Kita- und Schulschließungen (56 Prozent) nennt mehr als jeder zweite Umfrageteilnehmer, auch die Angst vor einem Zusammenbruch der Wirtschaft (50 Prozent) treibt die Menschen um.
„Corona ist die Stunde der Vermittler“
„Die Menschen werden gerade viel online-affiner“
Die Ausnahmesituation schlägt sich auch auf den Arbeitsalltag nieder. 38 Prozent der Bürger geben an, dass ihre Arbeit stressiger ist als vor der Pandemie. Einsamkeit und Langeweile werden gleich häufig von den Befragten genannt. Hierunter leiden 22 Prozent.
Gerade ältere Menschen stresst die Pandemie. Jeder Dritte unter 60 Jahren (38 Prozent der 18- bis 39-Jährigen und 40 Prozent der 40- bis 59-Jährigen) gibt an, starke Probleme mit der aktuellen Situation zu haben. Deutlich entspannter sind die über 60-Jährigen. Nur 27 Prozent von ihnen fühlen sich von den Umständen sehr belastet und das obwohl sie zur Risikogruppe zählen.
Frauen mehr unter Druck als Männer
In Familien kommt für die Jüngeren die Doppelbelastung von Arbeit und parallel Kinderbetreuung oder Homeschooling als Stressfaktor hinzu. 69 Prozent der Eltern geben an, dass sie durch den Alltag in der Corona-Zeit gestresst sind. Hier ist das Homeoffice ein entscheidender Faktor. Während nur knapp die Hälfte der Erwerbstätigen ohne Kinder angibt, im Homeoffice gestresst zu sein, sind es unter den Eltern 68 Prozent.
„Diese Doppelbelastung ist vermutlich auch einer der Gründe für die unterschiedlich hohe Stressbelastung von Frauen und Männern während der Pandemie“, sagt David Horstmann, Psychologe bei der Techniker Krankenkasse. Mehr als die Hälfte der befragten Frauen gab (57 Prozent) an, gestresster zu sein als sonst. Mit 42 Prozent empfindet allerdings auch ein Großteil der Männer mehr Stress durch Corona.
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