- Von Juliana Demski
- 11.08.2020 um 17:02
Jeder dritte Bundesbürger ab 18 Jahren (34 Prozent) hat die Corona-Warn-App der Bundesregierung bisher auf seinem Smartphone installiert. Weitere 19 Prozent wollen diese in Zukunft „wahrscheinlich“ (5 Prozent) oder „vielleicht“ (14 Prozent) noch tun, wie eine Umfrage des Marktforschungsunternehmen Heute und Morgen zeigt. Auf der anderen Seite stehen 41 Prozent der Deutschen der Anwendung kritisch gegenüber.
Interessant ist: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) scheint sich nach Meinung der Studienautoren bisher kaum in der Verantwortung zu sehen. Denn nur 5 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, von ihrer Krankenkasse zur Corona-Warn-App informiert worden zu sein. Gewünscht hätte sich dies aber rund jeder dritte Krankenversicherte (32 Prozent) – insbesondere GKV-Versicherte (33 Prozent), aber auch PKV-Versicherte (26 Prozent).
„Die Menschen werden gerade viel online-affiner“
„Insurtechs haben jetzt keinen Vorteil mehr“
Immer mehr jüngere Menschen wegen Corona krankgeschrieben
Vor allem über Handlungsanweisungen bei Warnmeldungen (80 Prozent) und Informationen zur Funktionsweise (70 Prozent) der Warn-App sowie auch Hinweise zum Datenschutz (53 Prozent) sowie zur Kostenübernahme von Folgeprozessen im Warnfalle (51 Prozent) hätten sich die Versicherten gefreut. Und: 82 Prozent der Krankenversicherten erwarten eine Übernahme der Corona-Test-Kosten durch ihre Krankenkasse, sobald die App ein Risiko anzeigt – und das auch ohne ein ärztliches Attest vorlegen zu müssen.
Für die Experten von Heute und Morgen ist klar: Die Untersuchung zeige einen nach wie vor hohen Aufklärungsbedarf zur Funktionsweise und zum Umgang mit der Corona-Warn-App in der Bevölkerung. „Krankenversicherer könnten dabei eine deutlich aktivere Rolle als bisher einnehmen“, sagt Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei Heute und Morgen. „Viele Mitglieder erwarten dies sogar ausdrücklich – unabhängig von ihrem Alter oder Geschlecht“.
Darüber hinaus gelte es, immer noch weit verbreitete Missverständnisse zur Corona-Warn-App auszuräumen: So sei beispielsweise ein Drittel der befragten Bundesbürger der fälschlichen Auffassung, dass die App den persönlichen Aufenthaltsort der Nutzer aufzeichnet und die persönliche Einhaltung der Corona-Abstandsregeln nachverfolgt.
„Zumindest ein Teil der Skeptiker könnte noch zum freiwilligen Mitmachen bei der Corona-Warn-App gewonnen werden, wenn das Wissen größer und die Vorurteile verringert werden könnten“, so Tanja Höllger.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren