Webasto-Vorstandschef Dr. Holger Engelmann © Webasto Group
  • Von René Weihrauch
  • 17.08.2020 um 10:35
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:55 Min

Der renommierte Automobilzulieferer Webasto aus Oberbayern verzeichnete Ende Januar die ersten offiziellen Corona-Infektionen in Deutschland. 1.200 Mitarbeiter mussten quasi über Nacht ins Home-Office – die Verunsicherung war groß. Doch durch gezielte und koordinierte Maßnahmen kam die Firma gut durch diese herausfordernde Zeit.

Im Januar 2020 erreichte die Corona-Pandemie Deutschland – und hier zuerst Oberbayern. Eine Mitarbeiterin des Autozulieferers Webasto war in der zweiten Januarhälfte aus China für ein Projekt-Meeting in die Firmenzentrale nach Stockdorf gekommen und hatte dort unwissentlich mehrere Kolleginnen und Kollegen mit dem Corona-Erreger infiziert – es waren die ersten Covid-19-Fälle in Deutschland.

Obwohl das ganze Ausmaß der kommenden Pandemie damals noch nicht absehbar war, reagierten die Verantwortlichen der Firma nahe des Starnberger Sees sofort: Der Standort wurde geschlossen, rund 1.200 Beschäftigte kurzerhand ins Home-Office geschickt. Neun Webasto-Mitarbeiter wurden schließlich positiv getestet. Hinzu kamen fünf weitere Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld. Die Verunsicherung war in der gesamten Belegschaft groß – hatte es doch eine vergleichbare Situation in Deutschland bis dahin doch noch nie gegeben.

Webasto-Krisenstab reagiert schnell

Um Fragen der Mitarbeiter rund um das Corona-Virus beantworten zu können und ihnen ihre Unsicherheit zu nehmen, entschied der Krisenstab um Webasto-Vorstandschef Dr. Holger Engelmann nach Auftreten der ersten Infektionen in Deutschland, sich einen kompetenten Partner zur Bewältigung dieses Themas an die Seite zu holen: Die Wahl fiel auf die Fachleute des betrieblichen Gesundheitsmanagements der Gothaer. In enger Abstimmung mit Webasto unterstützten sie das Unternehmen fortan intensiv – vor allem bei der Beratung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen gesundheitlichen Fragen.

Natascha Jahn, Gesundheitsmanagerin im strategischen, digitalen Gesundheitsmanagement der Gothaer, gehörte damals zur zehnköpfigen Task Force, die der Gothaer-Vorstandsvorsitzende Oliver Schoeller in kürzester Zeit zusammenstellte. Sie erinnert sich noch gut an die Herausforderungen jener Krisen-Tage: „Zunächst ging es vor allem darum, den Webasto-Mitarbeitern und ihren Familien die Unsicherheit zu nehmen, ihnen präzise und fundierte Antworten auf ihre Fragen zu geben – Fragen zur Krankheit, zu einer möglichen Infektion und den Konsequenzen, zu den Möglichkeiten, sich zu schützen, und vielem mehr. Deshalb haben wir Webasto dabei unterstützt, ein über das firmeneigene Intranet erreichbare Portal einzurichten, auf dem sich die Mitarbeiter über all diese Fragen informieren konnten. Über eine kostenlose Hotline standen medizinisch geschulte Fachkräfte rund um die Uhr zur Verfügung, um Mitarbeiter und ihre Angehörigen mit allen relevanten Informationen zu versorgen. Das alles trug schon einmal zur Beruhigung der Situation bei.“

Das war jedoch nur ein Teil des Gothaer-Unterstützungspakets. Der zweite Komplex bot den Webasto-Beschäftigten und ihren Familien telemedizinischen Zugang zu ärztlicher Beratung. Diesen Part übernahm der langjährige Gothaer-Partner Teleclinic. Natascha Jahn: „Damit konnten Betroffene zum Beispiel eine Erst-Diagnose erstellen lassen, wenn sie den Verdacht hatten, sich infiziert zu haben – ohne eine Praxis aufsuchen zu müssen.“

Webasto-Chef zieht positives Fazit

„Die schnelle Identifikation und Eingrenzung der Risikogruppe hat eine weitergehende Ausbreitung erfolgreich verhindert“, so Webasto CEO Dr. Holger Engelmann. „Schnelles und entschiedenes Handeln, eine offene und transparente Kommunikation intern und extern sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden waren für uns die Erfolgsfaktoren in der Bewältigung der Covid-19-Erkrankung in unserem Unternehmen.“ Zudem seien bei dem Einsatz in Bayern wichtige Erfahrungen gesammelt worden, die prägend für die weitere Entwicklung der Gothaer zum Gesundheitsdienstleister sein können: „Beratung und Vorsorge sollen weiter in den Vordergrund rücken. Webasto hat hier wertvolle Erkenntnisse geliefert, wie das funktioniert“, erläutert Oliver Schoeller, CEO der Gothaer.

autorAutor
René

René Weihrauch

René Weihrauch arbeitet seit 35 Jahren als Journalist. Einer seiner Schwerpunkte sind Finanz- und Verbraucherthemen. Neben Pfefferminzia schreibt er für mehrere bundesweit erscheinende Zeitschriften und international tätige Medienagenturen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Ich stelle eine echte Verbindung zu meinen Kunden her“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“
Interview-Reihe „Auf dem Weg zum Unternehmer“

„Mein Schweinehund ist einfach ein bisschen kleiner“

Skip to content