- Von Juliana Demski
- 24.08.2020 um 17:11
Die weltweite Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf das Finanzvermögen privater Haushalte in Europa, meldet die ING-Bank Deutschland. Demnach hat sich das Kapital der Europäer zu Ende März um insgesamt rund 771 Milliarden Euro oder 3,0 Prozent gegenüber Dezember 2019 reduziert. Deutsche kamen mit einem Verlust von 128 Milliarden Euro oder 2,0 Prozent noch vergleichsweise gut davon – und befinden sich seit Ende Juni laut ING-Bank sogar wieder auf einem neuen Rekordhoch.
„Finanzielle Verluste durch alle Bevölkerungsschichten“
Aktienbasierte Vorsorge entzweit Bundesbürger
Hier kommen die genauen Zahlen:
Schuld an dem „glimpflichen“ Verlust der Deutschen im ersten Quartal waren demnach zunächst der vergleichsweise hohe Anteil an Bankeinlagen inklusive Bargeld (41 Prozent versus Eurozone 35 Prozent) sowie Versicherungen (37 Prozent versus Eurozone 35 Prozent), die jeweils entweder gar nicht oder nur in geringem Maße auf Schwankungen des Kapitalmarktes reagieren. Der Anteil an Aktien, die stark mit dem Kaptalmarkt schwanken, war entsprechend geringer (10 Prozent versus Eurozone 17 Prozent).
Insgesamt mussten Bürger aus 16 der 19 Länder im ersten Vierteljahr Vermögenseinbußen hinnehmen. Mit minus 11,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal war Griechenland am heftigsten betroffen. Laut der ING-Studie lag das an überdurchschnittlich hohen Verlusten des Aktienvermögens. Auf den weiteren Plätzen folgen Italien mit minus 5,1 Prozent und Belgien mit minus 4,4 Prozent.
Immerhin: Betrachtet man den Nettoeffekt im ersten Quartal 2020, verglichen mit den vergangenen 12 Monaten – also die Summe aus Mittelzuflüssen (Einzahlungen) und Wertentwicklung (Rendite) –, so liegt der gesamte Euroraum mit 1,4 Prozent weiterhin im Plus. Gleiches gilt für fast alle Einzelländer. Mit Griechenland, Italien, Belgien und Spanien liegen nur vier von 19 Ländern auch gegenüber dem Vorjahreswert im roten Bereich.
Zudem konnten litauische, holländische und zypriotische Einwohner ihr Vermögen trotz der Krise sogar um 5,5 Prozent, 3,3 Prozent beziehungsweise 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal steigern.
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