- Von Lorenz Klein
- 27.08.2020 um 17:30
Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Allianz-Konzern seine Presse-Pensionskasse, die Teil der Allianz Pensionskasse ist, für das Neugeschäft geschlossen hat (wir berichteten). Grund seien niedrige Zinsen. Der Bestand soll nun abgewickelt werden.
Beim Bund der Versicherten (BdV) stößt dieses Vorgehen auf scharfe Kritik: „Wir befürchten durch die Geschäftspolitik der Allianz für Journalistinnen und Journalisten Einbußen bei der Überschussbeteiligung, schlechteren Service und geminderte Transparenz“, wird BdV-Chef Axel Kleinlein am Donnerstag in einer Pressemitteilung zitiert.
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Gerade das „Geschäftsgebaren“ der Allianz in Bezug auf das Presseversorgungswerk sei schon jetzt „hochgradig intransparent“, so Kleinlein. Die genaue Funktionsweise der Presseversorgung bleibe im Dunkeln, befand der BdV-Chef demnach ebenfalls am Donnerstag in einem Blog-Beitrag.
Aus Sicht des BdV steht der kürzlich beschlossene Run-off des Presseversorgungswerks in einer Reihe weiterer fragwürdiger Entscheidungen. So sei der Verkauf von belgischen und britischen Lebensversicherungsverträgen des Allianz-Konzerns an Run-Off-Plattformen „ein weiteres Warnzeichen“, so Kleinlein, der dem Unternehmen daher diesen Vorwurf macht: „Der deutsche Branchenführer gibt das Signal zum Abwickeln und Abverkauf der Lebensversicherung.“
Die Verbraucherschützer führen dieses „Signal“ der Allianz auf „eine Fokussierung auf die Aktionärsinteressen“ zurück. „Wenn die Versicherten aus dem Blickfeld geraten, dann gewinnen die Aktionäre an Bedeutung“, so Axel Kleinlein. Dies werde alleine schon an den hohen Dividenden und den niedrigen Überschussbeteiligungen deutlich. Für die Allianz seien die Versicherten im Presseversorgungswerk „anscheinend nur noch unbequemes Beiwerk“, echauffiert sich Kleinlein.
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