- Von Juliana Demski
- 07.09.2020 um 14:03
Männer gehen derzeit laut dem aktuellen „J.P.-Morgan-Krisenbarometer“ optimistischer an das Thema Geldanlage heran. Rund die Hälfte von ihnen (51 Prozent) will auch während der Corona-Krise investieren. Auf der anderen Seite schließen 54 Prozent der Frauen dies gerade aus – 27 Prozent von ihnen lehnen eine Geldanlage in Krisenzeiten laut Umfrage sogar „kategorisch aus“.
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Umgekehrt wollen momentan nur 20 Prozent „wahrscheinlich“ und weitere 7 Prozent der Frauen „sehr wahrscheinlich“ investieren. Zum Vergleich: Bei den Männern sind es derzeit 31 Prozent, die aktuell nicht investieren wollen.
„Angesichts der beispiellosen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen als Reaktion auf Covid-19 ist zu erwarten, dass das Niedrigzinsumfeld noch viel länger vorherrschen wird, als von vielen erhofft“, sagt Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. „Wer seine Ersparnisse also vermehren will, wird langfristig nicht daran vorbeikommen, auf die Kraft des Kapitalmarkts zu setzen.“
Viele Sparer fürchteten momentan jedoch das „Auf und Ab der Börse“ und vertrauten lieber auf die vermeintliche Sicherheit der Spareinlagen, kommentieren die Studienautoren die Ergebnisse. Das Problem: Bei einer „nicht vorhandenen Verzinsung“ sei die schleichende Enteignung durch die Inflation viel gefährlicher.
Dazu Pia Bradtmöller: „Gerade mit einem langfristigen Anlagehorizont sollten kurzfristige Marktschwankungen einer gut diversifizierten Kapitalmarktanlage nicht im Wege stehen, denn die Schwankungen heben sich bei längeren Zeiträumen auf. Und die skeptischen Frauen sollten sich bewusst machen, dass solche volatilen Phasen immer wieder gute Einstiegsgelegenheiten bieten.“
Sorgenkind Inflation
Laut der Umfrage haben die Deutschen in Bezug auf ihre Ersparnisse derzeit am meisten Angst, dass ihr Geld durch die Inflation sukzessive entwertet wird. Frauen sind in dieser Hinsicht sogar noch etwas ängstlicher (52 Prozent) als Männer (45 Prozent). Auf der anderen Seite hat mit 27 Prozent – unabhängig vom Geschlecht – rund jeder vierte Befragte erkannt, dass sich im Niedrigzinsumfeld das Ersparte nicht vermehrt – und dass hier Handlungsbedarf bestehen könnte.
Frauen wenig besorgt bei Volatilität
Besonders „bemerkenswert“ finden die Studienautoren in diesem Sinne vor allem das Umfrageergebnis bei der Frage nach dem „Auf und Ab der Börse“ – auch Volatilität genannt: Denn während mit 26 Prozent rund jeder vierte Mann besorgt ist, dass die Schwankungen an den Kapitalmärkten den Wert der Investments vernichten, sind es bei den sonst eher vorsichtigen Frauen nur 20 Prozent.
„Frauen wird immer nachgesagt, dass sie zu risikoscheu bei der Geldanlage sind“, so Bradtmöller. Diese Antwort zeige jedoch, dass sie die Marktschwankungen sogar „etwas realistischer als Männer einschätzen“, findet die Expertin. „Wer langfristig investiert, muss die vermeintlichen Verluste ja nicht realisieren, sondern kann sogar von niedrigeren Kursen profitieren, etwa mit einem Sparplan, der auch in turbulenten Marktphasen hilft, die Spardisziplin beizubehalten.“
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