- Von Juliana Demski
- 16.09.2020 um 13:17
Im Rahmen einer Studie im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment zeigt sich: Die Bundesbürger sind skeptisch, ob sich Deutschland so schnell von der Corona-Krise erholen wird. So glauben derzeit nur noch 25 Prozent (Vorquartal 48 Prozent) an gleichbleibende Verhältnisse bei der gesamtwirtschaftlichen Situation hierzulande. Beinahe zwei Drittel (62 Prozent) rechnen mit einer Verschlechterung (im ersten Quartal 2020: 40 Prozent), optimistisch schauen 13 Prozent in das nächste halbe Jahr (Vorquartal: 8 Prozent).
Aktienbasierte Vorsorge entzweit Bundesbürger
„Aktien sind gefährlich, aber langfristig risikoarm“
Ihre private finanzielle Situation hingegen schätzen die Deutschen optimistisch ein: Knapp sieben von zehn Anleger (69 Prozent) gehen davon aus, dass sich bei den eigenen finanziellen Verhältnissen in den kommenden sechs Monaten nichts ändern wird (Vorquartal: 72 Prozent). Die Zahl derer, die optimistisch in die Zukunft schauen, steigt im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres um 7 Prozentpunkte auf 19 Prozent und liegt damit nun wieder in etwa so hoch wie vor der Pandemie. Die Pessimisten befinden sich demnach auf dem Rückzug: Ihr Anteil liegt bei 12 Prozent. Im Quartal zuvor waren es noch 16 Prozent.
Ebenfalls positiv ist das Vertrauen in die Zahlungsmöglichkeiten:
Ihren derzeitigen Geldanlagen bleiben die meisten Befragten trotz Pandemie treu: Fast zwei Drittel (62 Prozent) ziehen keine Umschichtungen in Betracht.
„Die deutschen Sparerinnen und Sparer haben in der Corona-Zeit Ruhe bewahrt. Dies ist in den ersten Monaten der Pandemie so gewesen und hat sich nun bis in den Herbst in gleicher Weise fortgesetzt“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer von Union Investment, die Ergebnisse. „Dies ist in den ersten Monaten der Pandemie so gewesen und hat sich nun bis in den Herbst in gleicher Weise fortgesetzt.“
Unverändert bleiben auch die Top-Sparziele der Deutschen:
Altersvorsorge (81 Prozent) und eine Rücklage für Notfälle (79 Prozent) stehen bei den Deutschen weiterhin im Fokus. Bei der Sparform bleiben Immobilien (72 Prozent), die Betriebsrente (64 Prozent) und Gold (47 Prozent) die Lieblinge der Anleger hierzulande. Auf Rang 4 landen Aktien (42 Prozent), dicht gefolgt von Investmentfonds (37 Prozent) auf Rang 5.
Und auch das Interesse an risikoreicheren Anlagen ist gestiegen:
Aktuell halten 42 Prozent der Befragten es grundsätzlich für sinnvoll, zumindest einen kleineren Teil ihres Geldes beispielsweise in Aktien zu investieren (Vorquartal: 39 Prozent). Männer gehen dabei mutiger vor als Frauen: 51 Prozent der männlichen Befragten können sich vorstellen, sich für eine Geldanlage zu entscheiden, die auch Aktien enthält. Unter den befragten Frauen bejahten dies nur 28 Prozent.
Als Voraussetzung für eine Geldanlage in einzelne Aktien sagen insgesamt 81 Prozent, dass sie gerne mehr über die Aktiengesellschaft wissen möchten, bevor sie investieren. 72 Prozent möchten allgemein mehr über Aktien wissen. Als meistgenannte Voraussetzung für ein Aktieninvestment wollen deutsche Sparer (83 Prozent) zudem, dass das Unternehmen verantwortungsvoll und nachhaltig gemanagt wird.
Hier sehen viele Anleger noch Luft nach oben, denn 68 Prozent sind der Meinung, dass deutsche Unternehmen derzeit ökologische Kriterien nicht ausreichend berücksichtigen. 60 Prozent erkennen Defizite bei der sozialen Verantwortung. „Diese Anforderungen sind ein klarer Auftrag an uns als Vermögensverwalter“, schlussfolgert Gay.
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