- Von Juliana Demski
- 28.09.2020 um 16:25
Bei einer kaputten Windschutzscheibe oder einem abgefahrenen Seitenspiegel muss schnell das passende Ersatzteil her – doch das kann bald teuer werden, wie der Branchenverband GDV berichtet. Zwischen August 2019 und August 2020 seien die Preise im Schnitt um fast 5 Prozent gestiegen – noch dämpfe jedoch die Corona-Mehrwertsteuersenkung die Auswirkungen etwas auf 2,3 Prozent.
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Laut dem Verband ist die Preissteigerung schon seit 2013 spürbar. „Die Kosten für PKW-Ersatzteile steigen rasant und deutlich schneller als die Inflationsrate“, meldet der GDV. Und weiter: „Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um 8,8 Prozent nach oben ging, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um über 35 Prozent.“ Kofferraumklappen seien seit 2013 um fast 50 Prozent, Rückleuchten sogar um 56 Prozent teurer geworden. Darunter litten auch die Versicherer, so der GDV – in Form von teureren Reparaturen nach Unfällen.
So habe im vergangenen Jahr ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt erstmals mehr als 3.000 Euro gekostet – das seien 5 Prozent mehr gewesen als im Vorjahr. 2013 hätte dieser Wert noch bei 2.400 Euro gelegen.
Der Grund für die Entwicklung sei der „Quasi-Monopol“ der Ersatzteilhersteller:
Viele Produkte seien nur noch beim Hersteller verfügbar, und Werkstätten sowie Autofahrer müssten sich direkt an diese wenden. Zwar sehe eine unlängst beschlossene Gesetzesänderung eine Änderung vor, berichtet der Verband. Aber: „Die neuen Regeln zum Designschutz werden wegen der langen Übergangsfristen keinen sofortigen Effekt auf die Preise haben. Einen wirklich freien und fairen Wettbewerb bei sichtbaren Ersatzteilen wird es erst im Jahr 2045 geben“, kritisiert GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen.
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