- Von Achim Nixdorf
- 29.09.2020 um 16:05
In den USA gehen Pensionskassen gegen die Allianz-Tochter Allianz Global Investors vor. Der Grund: Die Fonds rauschten während des Corona-Crashs im März deutlich ab. Die in New York eingereichten Schadenersatz-Klagen sollen sich bereits auf 4 Milliarden Dollar summieren. „Nach hohen Verlusten infolge der Virus-Panik an den Märkten hatte die Kapitalanlagetochter des Münchener Versicherungsriesen, die Allianz Global Investors, im März zwei ihrer „Structured Alpha“-Fonds liquidiert“, heißt es in einem Bericht des Manager Magazin.
Die Fonds hätten hochaggressive Anlagestrategien verfolgt wie sie sonst von Hedgefonds bekannt seien. Die Kläger werfen AllianzGI nun vor, bewusst von der Strategie abgewichen zu sein, die Fonds mit Optionen gegen einen kurzfristigen Absturz an den Finanzmärkten abzusichern.
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Allianz weist Vorwürfe zurück
Zu den Klägern sollen neben dem Pensionsfonds für Lehrer im US-Bundesstaat Arkansas (ATRS) auch der Fonds für die Mitarbeiter des Betreibers der New Yorker Verkehrsbetriebe, der Metropolitan Transport Authority (MTA), gehören. Dieser soll 200 Millionen Dollar in die geschlossenen Allianz-Fonds investiert haben, um die Betriebsrenten-Ansprüche der 70.000 Mitarbeiter zu erfüllen.
Die Allianz weist die Vorwürfe zurück. Auch wenn die Verluste bedauernswert seien, die Vorwürfe der Kläger seien „rechtlich und faktisch unzutreffend“, wird ein Unternehmenssprecher im Manager-Magazin-Bericht zitiert. Der Versicherer werde sich dagegen zur Wehr setzen. Schließlich handle es sich bei den Pensionsfonds um professionelle Anleger, die Fonds mit einem höheren Rendite-Risiko-Profil gekauft hätten. Sie sollten bis zu 10 Prozent höhere Renditen bringen als der S&P-500-Index. Mit einem der Fonds sollen die Käufer laut Medienberichten einen Verlust von 97 Prozent erlitten haben.
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