Ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern in Städten könnten sich 39 Prozent der Deutschen gut vorstellen. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Soeren Stache
  • Von Manila Klafack
  • 01.10.2020 um 17:00
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:20 Min

Mehr als jeder zweite Verkehrsteilnehmer hat nichts gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen auf 130 Stundenkilometer. Auch ein generelles Alkoholverbot am Steuer findet die Mehrheit gut. Das sind einige Ergebnisse der aktuellen Studie „Verkehrsklima 2020“ der Unfallforschung der Versicherer (UDV).

„Zu schnell“ und „aggressiv“ bewegen sich viele Verkehrsteilnehmer auf der Straße, so die Meinung vieler Bundesbürger. Das hat die Umfrage „Verkehrsklima 2020“ der Unfallforschung der Versicherer (UDV) ergeben. Sicher oder sehr sicher fühlten sich dagegen 58 Prozent der Deutschen während des Corona-Lockdowns auf den Straßen. Der Grund: das geringere Verkehrsaufkommen. Damit habe sich der Wert um 4 Prozentpunkte gegenüber Ende 2019 erhöht.

 75 Prozent der Befragten gaben allerdings an, ihr eigenes Verhalten durch Corona nicht verändert zu haben. „Diese unterschiedliche Selbst- und Fremdwahrnehmung war auch schon in den vorherigen Studien klar erkennbar“, sagt UDV-Leiter Siegfried Brockmann.

So hätten 92 Prozent der Befragten zu dichtes Auffahren, um ein Einscheren eines anderen Fahrzeugs zu verhindern, bei anderen gesehen. Nur jeder Vierte gibt aber an, das gelegentlich selbst zu tun. „Strafandrohungen oder Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung laufen so ins Leere, da die Adressaten sich gar nicht angesprochen fühlen“, skizziert Brockmann das Problem.

Insgesamt hätten sich die Aussagen der Befragten zu aggressivem Verhalten gegenüber den Vorgängerstudien nicht gravierend verändert, seien aber nach wie vor „besorgniserregend“, so die Studie.

 „Soziale Norm zeigt beim Alkohol Wirkung“

 Zu den Maßnahmen befragt, die die Verkehrssicherheit erhöhen könnten, gaben drei Viertel der Befragten an, dass Alkohol am Steuer sehr gefährlich sei. Sie wünschen sich eine Null-Promille-Grenze. 93 Prozent der Deutschen fahren nicht mehr unter Alkoholeinfluss.

 „Hier zeigt sich die große Wirkung einer sozialen Norm“, so UDV-Chef Brockmann. Fahren unter Alkohol sei zunehmend von der Gesellschaft nicht mehr toleriert. Das müsse bei anderen Delikten, vor allem beim Thema Geschwindigkeit auch gelingen.

Mehr als zwei Drittel der Deutschen geben auch an, sich einen verpflichtenden Sehtest alle 15 Jahre zu wünschen. Auch das viel diskutierte Tempolimit von 130 Stundenkilometern halten demnach 53 Prozent für richtig. 47 Prozent fänden eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 Stundenkilometer auf Landstraßen gut. Eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer in Städten unterstützen 39 Prozent.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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Tom
Vor 4 Jahren

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