- Von Juliana Demski
- 20.10.2020 um 17:14
„Derzeit befinden sich sieben deutsche Lebensversicherer im externen Run-off mit einem Prämienvolumen von insgesamt 3,9 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von circa 4 Prozent entspricht“, erklärt Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. Im Rahmen einer aktuellen Studie hat sich die Kölner Rating-Agentur dieser Thematik angenommen.
Run-offs bringen Kunden keine Nachteile, oft aber auch nicht die versprochenen Vorteile
BdV sorgt sich um Run-off-Betroffene
Die sieben Run-off-Versicherer verteilen sich auf folgende drei Plattformen:
- Viridium-Gruppe: Skandia Lebensversicherung, Heidelberger Lebensversicherung, Entis Lebensversicherung (ehemaliger Bestand der Protektor Lebensversicherung), Proxalto Lebensversucherung (ehemals Generali Lebensversicherung)
- Frankfurter-Leben-Gruppe: Frankfurter Lebensversicherung (ehemals Basler Leben Direktion für Deutschland), Frankfurt Münchener Lebensversicherung (ehemals Arag Lebensversicherung)
- Athora-Gruppe: Athora Lebensversicherung (ehemals Delta Lloyd Lebensversicherung)
Neben diesen im externen Run-off befindlichen Unternehmen berücksichtigt Assekurata in der Studie analog zum Vorjahr zusätzlich die Victoria Leben, die sich im internen Run-off der Ergo-Gruppe befindet. Aufgrund ihrer Größe und der langen internen Run-off-Zeitreihe sei sie von hoher Bedeutung und ermögliche zudem den Blick auf mögliche Unterschiede zwischen internen und externen Run-offs, heißt es im Studienpapier.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Lebensversicherern sei eine positive Ertragssituation, erklären die Studienautoren. „Sowohl Kunden als auch Anbieter profitieren von den Rohüberschüssen eines Unternehmens“, sagt Lars Heermann. „Aus diesem Grund haben wir die Ertragshöhe der Run-off-Versicherer im Zeitablauf – also sowohl vor als auch nach dem Verkauf – untersucht“.
Im Anschluss verglichen die Kölner Analysten die Überschüsse der Run-off-Gesellschaften mit denen der restlichen Lebensversicherungsbranche. Als Messgröße für den Unternehmensertrag verwendete Assekurata hierbei die Rohüberschussquote, die den generierten Rohüberschuss ins Verhältnis zu den gebuchten Bruttoprämien setzt.
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