- Von Manila Klafack
- 23.10.2020 um 12:28
Während der bisherigen Corona-Zeit wurde einem Drittel (34 Prozent) der gesetzlich Krankenversicherten ein Termin beim Haus-, Fach- oder Zahnarzt gestrichen. Immerhin die Hälfte davon wurde später nachgeholt. Auch geplante stationäre Aufenthalte wurden bei rund 16 Prozent der Versicherten verschoben, um Krankenhausbetten für potenzielle Covid-19-Patienten vorzuhalten. Zu diesen Ergebnissen kam eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Statista im Auftrag des BKK Dachverbands.
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Alarmierend sei aus Sicht des BKK Dachverbandes, dass es bei einer Ersatzversorgung einen Unterschied zwischen privat und gesetzlich Versicherten gebe. Ein Drittel (33 Prozent) der gesetzlich Versicherten habe bei der Terminabsage keine Alternative erhalten. Ungefähr die Hälfte (46 Prozent) gab demnach an, das sich dies negativ auf den eigenen Gesundheitszustand ausgewirkt habe.
Privatpatienten erhielten häufiger Ersatzversorgung als Kassenpatienten
Dagegen wurden nur bei 14 Prozent der privat Versicherten Gesundheitsleistungen ersatzlos gestrichen. Ihnen sei häufiger (18 Prozent gegenüber 12 Prozent) eine Ersatzversorgung durch einen anderen Leistungserbringer angeboten worden. Auch eine andere Art der Leistungserbringung, zum Beispiel durch eine Videosprechstunde, hätten sie eher erhalten als gesetzlich Versicherten (33 Prozent gegenüber 11 Prozent).
„Die stationäre und ambulante Versorgung muss auch in Pandemiezeiten für alle Versicherten in gleichem Maß gewährleistet sein“, kommentiert Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes, die Ergebnisse der Umfrage. „Negative gesundheitliche Auswirkungen durch die Absage geplanter Behandlungen verursachen viel Leid für die Betroffenen“, so Knieps weiter. Die privaten Versicherer müssten Verantwortung übernehmen und die Corona-bedingten Mehrkosten mitschultert, fordert der Verbandschef.
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