- Von Manila Klafack
- 27.10.2020 um 13:01
732 Milliarden Euro haben deutsche Anleger durch die niedrigen Zinsen verloren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der DZ Bank. Diese hat für die Jahre 2010 bis 2020 berechnet, wie viel Geld die Deutschen durch das Zinstief bei Spareinlagen, Rentenpapieren, Anleihen und Versicherungen einbüßen mussten.
Zinstief hilft Deutschland beim Abbau der Corona-Schulden
Deutsche sind so vermögend wie nie
Doch die Betrachtung hat zwei Seiten: Denn im Gegenzug waren Kredite deutlich günstiger als im Jahrzehnt zuvor. 353 Milliarden Euro seien hier eingespart worden, heißt es. Damit betrage die Differenz jedoch immer noch satte 379 Milliarden Euro. Der DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel hat nach Angaben des Instituts für seine Berechnungen als Vergleichszeitraum die Jahre 1999 bis 2009 bei einer durchschnittlichen Verzinsung von 2,3 Prozent für Bankeinlagen zugrunde gelegt.
Vermögensaufbau gestaltet sich schwieriger
„Die massiven Einbußen bei der Verzinsung des Geldvermögens spielen zum Beispiel für private Haushalte eine Rolle, die auf Zinseinkünfte als zusätzliche Einkommensquelle gesetzt haben“, heißt es in der Analyse. Dies sei gerade angesichts der Notwendigkeit zur privaten Altersvorsorge bedenklich. „Anstatt den Vermögensaufbau der Bürger über den Zinseszinseffekt zu unterstützen, verlieren verzinsliche Anlagen Jahr für Jahr an Wert“, erklären die Analysten weiter. Dabei sei ein Ende der aktuellen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht in Sicht – und die Corona-Krise verschärfe die Situation noch.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren