- Von Manila Klafack
- 16.11.2020 um 13:05
„GroKo zwingt private Krankenversicherung zur Beteiligung an Corona-Kosten“, titelte das Redaktionsnetzwerk Deutschland in der vergangenen Woche. Erstmals wolle die Bundesregierung die private Krankenversicherung per Gesetz zwingen, sich an den Gesundheitskosten durch die Pandemie zu beteiligen. Ein entsprechender Gesetzentwurf liege dem RND vor, hieß es weiter.
Vor allem gehe es um die anteiligen Kosten der Corona-Impfungen in den geplanten Impfzentren. Rund 10 Prozent der Kosten sollen laut RND die privaten Krankenversicherer übernehmen.
Basistarif in der PKV – was in der Corona-Krise zu beachten ist
Corona-Pandemie bringt PKV unter Druck
Der Verband der privaten Krankenversicherer (PKV-Verband) hatte allerdings ebenfalls vergangene Woche erneut eine Übersicht mit den Zahlungen veröffentlicht, die bereits im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von den Versicherern geflossen sind. Zudem sei „über das Ignorieren dieses Engagements hinaus“ die Darstellung des Redaktionsnetzwerkes Deutschland an mindestens zwei weiteren Stellen nachweislich falsch, so der PKV-Verband.
Keine Rede von einem Zwang
Zum einen würden die privaten Krankenversicherer nicht gesetzlich gezwungen, sich zu beteiligen. „Wir haben das proaktiv selbst angeboten. Das kann jedermann in unserer offiziellen Stellungnahme zum Gesetzentwurf nachlesen“, so Stephan Caspary, Pressereferent des Verbandes, auf Anfrage von Pfefferminzia.
Zum anderen sei es falsch, dass die PKV keine Tests bezahle. „Die PKV zahlt selbstverständlich, wenn der Arzt Tests veranlasst, wenn im Krankenhaus Tests veranlasst werden und wenn im Pflegeheim Schnelltests stattfinden“, erklärt Caspary. Die Kosten der Tests von symptomfreien Menschen werden aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds übernommen. Dieser wiederum werde sowohl aus der gesetzlichen als auch aus der privaten Krankenversicherung bedient.
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