Das höchste Weihnachtsgeld erhalten Beschäftigte mit 2.600 Euro in Hamburg. © obs/Gehalt.de/Quelle: Gehalt.de
  • Von Lorenz Klein
  • 26.11.2020 um 14:54
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:10 Min

Im Vor-Corona-Jahr 2019 erhielten 60 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland Weihnachtsgeld. In diesem Jahr gehen nur 24 Prozent fest davon aus, ein zusätzliches Entgelt zu erhalten, wie eine aktuelle Umfrage ergab. In welchen Branchen und Städten am meisten zu erwarten ist – und wie viel davon im Sparstrumpf landet, erfahren Sie hier.

Ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland (24 Prozent) rechnet auch im Corona-Krisenjahr 2020 fest damit, Weihnachtsgeld vom Arbeitgeber ausgezahlt zu bekommen. Das ergab eine gemeinsame Umfrage der Portale Statista und Gehalt.de.

Basierend auf einer Auswertung von über 115.000 aktuellen Gehaltsdaten können Beschäftigte im Falle einer Auszahlung von durchschnittlich 2.300 Euro Weihnachtsgeld ausgehen. Während sich diese Bonuszahlung bei Fachkräften auf rund 2.200 Euro beläuft, erhalten Führungskräfte mit rund 4.000 Euro fast doppelt so viel.

Zudem gilt, dass Männer im Schnitt 2.400 Euro zugesprochen bekommen – 300 Euro mehr als Frauen. Das höchste Weihnachtsgeld erhalten Beschäftigte mit 2.600 Euro in Hamburg, Schlusslicht im Ländervergleich ist Sachsen-Anhalt mit rund 1.800 Euro (siehe Grafik unten).

Diese Branchen zahlen am meisten

Im Lebensmitteleinzelhandel ist mit 1.400 Euro das niedrigste Weihnachtsgeld zu erwarten. Beschäftigte auf dem Gebiet der Unternehmensberatung können hingegen mit dem höchsten Zusatzentgelt von rund 3.900 Euro rechnen. Auf Platz zwei im Branchenvergleich liegt die Pharmabranche mit rund 3.600 Euro, dicht gefolgt von Banken, Finanzdienstleistung und Software.

Wie die Portale weiter berichten, erhielten im vergangenen Jahr 60 Prozent der Arbeitnehmer ein zusätzliches Entgelt zum Jahresende. In diesem Jahr sind sich nur noch 24 Prozent sicher, dass dem wieder so sein wird. Immerhin weitere 30 Prozent halten Weihnachtsgeld für (sehr) wahrscheinlich.

Erwartungsgemäß sei die Unsicherheit in den von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Branchen besonders groß, teilen die Datenauswerter mit. So sei sich die Hälfte der Angestellten in den Sektoren Tourismus, Gastronomie und Veranstaltungen bereits sicher, dass es kein Zusatzentgelt geben wird. 17 Prozent der Befragten aller Branchen erwarten weniger Weihnachtsgeld als im Vorjahr.

Weiter gilt, dass Arbeitnehmer in besser bezahlten Berufen höhere Chancen auf ein 13. Gehalt haben. im vergangenen Jahr erhielten 37 Prozent der Arbeitnehmer mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.500 Euro Weihnachtsgeld. Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 Euro waren es 70 Prozent.

„Wer mehr verdient, bekommt im Verhältnis auch mehr Weihnachtsgeld“, betonen die Analysten von Gehalt.de. 37 Prozent der Besserverdienenden erwarten Weihnachtsgeld in Höhe von mehr als 80 Prozent des Bruttogehalts.

Sparen oder Ausgeben?

Ein Drittel aller Befragten möchte mindestens einen Teil des Weihnachtsgeldes sparen. Immerhin 44 Prozent der weiblichen Befragten werden es teilweise für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Unter den männlichen Befragten haben das nur 31 Prozent vor. 17 Prozent möchten das Geld für Reisen oder Urlaub verwenden.

„Das Weihnachtsgeld kann speziell in diesem Jahr einerseits Ausdruck für besondere Leistungen sein, andererseits aber auch die Auswirkungen der Krise auf das Einkommen sichtbar machen”, kommentiert Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de, die Ergebnisse der Auswertung. Es sei dabei nicht davon auszugehen, dass die Unternehmen, „die schwer von der Krise betroffen sind und eine entsprechend variable Regelung haben, überhaupt ein Weihnachtsgeld auszahlen werden“.

Nicolas Loose, Director of Market Research bei Statista, ergänzt: „2020 war für Unternehmen wie Arbeitnehmer sicherlich turbulenter als erwartet. Die Zufriedenheit der Beschäftigten mit der Handhabung des Weihnachtsgeldes ist dennoch hoch.“

Mitarbeiterzufriedenheit relativ hoch

Trotz großer Hürden, die es zu meistern gäbe, so Loose weiter, sehe er versöhnliche Signale: So sind 48 Prozent der Arbeitnehmer (sehr) zufrieden mit ihrem Arbeitgeber, ein Viertel ist neutral eingestellt. Insbesondere in der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe sind die Angestellten (sehr) zufrieden (62 Prozent).

Quelle: obs/Gehalt.de/Quelle: Gehalt.de
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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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