Die Angebote im Gesundheitsbereich werden immer digitaler. © picture alliance/ Zoonar/ Robert Kneschke
  • Von Manila Klafack
  • 07.12.2020 um 14:02
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Digitale Angebote, Künstliche Intelligenz und Big Data sind Treiber für den Markt der privaten Krankenversicherung (PKV). Die neuen Technologien schaffen effizientere Prozesse und sparen Kosten. So lauten einige Ergebnisse der Studie „PKV der Zukunft – Wo geht die Reise hin?“ des Beratungsunternehmens Deloitte. Hier kommen die Details.

Die Digitalisierung ist für die privaten Krankenversicherer die wichtigste Veränderung im gesamten Gesundheitssektor. Alle im Rahmen der Studie „PKV der Zukunft – Wo geht die Reise hin?“ befragten Versicherer gaben das an. Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) seien zusätzliche Innovationen, die das Gesundheitswesen transformieren würden, so die Meinung der Vorstände von 16 PKV-Anbietern.

Die Digitalisierung habe für alle Umfrageteilnehmer auf lange Sicht eine strategische Bedeutung. 81 Prozent befinden sich bereits in der Umsetzung einer entsprechenden Digital-Strategie, während 19 Prozent angaben, dass sie derzeit eine Strategie erarbeiten.

Künstliche Intelligenz verspricht großes Potenzial

Die Teilnehmer seien sich zudem weitgehend einig, dass durch digitale Technologien Einsparungen und Effizienzsteigerungen erzielt werden können. Ein Großteil der Befragten sieht hohes Potenzial für den Einsatz von KI und der Prozessautomatisierung sowohl in der Leistungsbearbeitung (94 Prozent) als auch in Tarifierung, Risikoprüfung und im Underwriting (69 Prozent). Beim Einbinden von Cloud-Lösungen haben der Umfrage zufolge viele Versicherer jedoch Datenschutz-Bedenken.

Quelle: Deloitte, „PKV der Zukunft – Wo geht die Reise hin?“

Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten geben auch an, dass die Pandemie die Digitalisierung von Prozessen beschleunigt hat. Über die Hälfte (56 Prozent) sieht das ebenfalls bei der Kundenkommunikation. „Das betrifft beispielsweise digitale Arbeits- und Kollaborationsmodelle, den Auf- und Ausbau digitaler Gesundheitsangebote, aber auch die Überarbeitung der Ansprachekonzepte für einen noch zielgruppengerechteren Kundenservice“, erläutert Stefanie Kampmann, Partnerin und Leiterin Insurance Consulting bei Deloitte.

Es zeige sich bereits, dass digitale Produkte und ein digitaler Service zur Kundenzufriedenheit und -gesundheit beitrügen. 94 Prozent der Umfrageteilnehmer nennen hier Apps zur Therapieunterstützung, 88 Prozent geben Telemedizin an, und 81 Prozent sehen ePortale als aussichtsreiche Angebote an.

Digitalisierung senkt Gesundheitskosten

94 Prozent erwarten, dass digitale Gesundheitsprodukte die Gesundheitskosten langfristig senken werden. Die Versicherer wollen demnach mehr mit Insurtechs, Gesundheitsdienstleistern oder Vertriebspartnern kooperieren. Alle Vorstände nennen diese Ambitionen.  

„Anstatt der reinen finanziellen Absicherung anfallender Krankheitskosten ist es zunehmend die Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der Lebensqualität der Kunden, die das Zukunftsbild der privaten Versicherer prägt“, sagt Kampmann. „Aber auch wenn der Weg zum Gesundheitsdienstleister mit einem umfassenden Transformationsprozess verbunden ist, können bereits einzelne zielgerichtete Schritte in Sachen Kundenservice und Effizienz in naher Zukunft einen entscheidenden Unterschied am Markt ausmachen.“

Das Gros der Versicherer ist mit 2020 zufrieden

Mit der Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr im Vergleich zu 2019 sind rund 94 Prozent der Umfrageteilnehmer „zufrieden“. Vor allem das Neugeschäft habe sich positiv entwickelt. „Die Befragung hat gezeigt, dass für fast 70 Prozent der Unternehmen das Neugeschäft die wichtigste Steuerungsgröße für das Krankenversicherungsgeschäft ist – noch vor dem versicherungstechnischen Ergebnis und den Beitragseinnahmen“, stellt Kampmann fest.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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