- Von Lorenz Klein
- 18.12.2020 um 12:04
Die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Firmen Biontech und Pfizer durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA wird zu diesem Montag erwartet. Die EU-Kommission will dann bis Mittwoch über die Zulassung entscheiden.
Läuft alles nach Plan soll der Impfstoff direkt nach Weihnachten ab dem 27. Dezember auch in Deutschland verabreicht werden. Doch obwohl zahlreiche internationale Experten und Zulassungsbehörden den Impfstoff für unbedenklich halten, denke viele Bundesbürger noch mit einem mulmigen Gefühl an die bevorstehenden Massen-Impfungen, die sich über die nächsten Wochen und Monaten hinziehen werden.
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Unfallversicherung überflüssig? Da irrt sich „Capital“!
Die Debatte über die teils doch sehr zögerliche Impfbereitschaft der Deutschen wirft auch ein Schlaglicht darauf, wie es eigentlich um den Versicherungsschutz der Bürger steht, wenn es infolge der Impfung zu einem dauerhaften Impfschaden kommen sollte – so gering die Wahrscheinlichkeit hierfür auch sein mag.
Nur jeder vierte Anbieter bietet Schutz
Grundsätzlich wäre die private Unfallversicherung für solch eine Schädigung zuständig – allerdings kommt es dabei auf die jeweiligen Bedingungswerke der Unfall-Tarife an. „In vielen Versicherungsbedingungen der privaten Unfallversicherung sind Folgeschäden durch Schutzimpfungen einem Unfall gleichgestellt“, informierte der Maklerpool Fonds Finanz seine angebundenen Makler am Donnerstag in einem Mailing. Darin verweist der Pool auch auf eine Tabelle, in der die Fonds Finanz aufgelistet hat, welche Tarife von insgesamt 49 untersuchten Unfallversicherern einen Impfschaden durch eine Corona-Schutzimpfung vollumfänglich versichern würden (hier geht es zum Download).
Das Ergebnis der Fonds-Finanz-Auswertung nach aktuellem Stand: 12 Gesellschaften gewähren in ihren Tarifen einen entsprechenden Schutz, 37 Anbieter tun das nicht. Demnach versichert also nur jeder vierte Unfallversicherer (24,5 Prozent) einen dauerhaften Folgeschaden durch einen Corona-Impfstoff – unabhängig davon, wie sich das Krankheitsbild beim Geschädigten bemerkbar macht.
Bayerische-Vorstand spricht von „wichtiger Botschaft“
Zu den Unternehmen, die einen entsprechenden Versicherungsschutz in ihren Bedingungen verankert haben, gehört die Bayerische. In einem am Donnerstag veröffentlichten Youtube-Video betont Bayerische-Vorstand Martin Gräfer, dass „in den Unfallversicherungstarifen der Bayerischen – in den Komfort- und den Prestige-Tarifen – Impfrisiken, also die Folgen einer Impfung, mitversichert sind, wenn sie denn zu dauerhaften Folgen führen.“ Das sei „eine wichtige Botschaft“, so Gräfer, der zugleich erklärte, dass er sich ebenfalls gegen Corona impfen lassen wolle, sobald er an der Reihe sei.
Kritik an Beschränkung auf konkrete Krankheitsbilder
Die Experten der Fonds Finanz schlussfolgern auf Basis ihrer Auswertung, „dass bei sehr vielen Versicherern gar kein Impfschaden versichert und bei anderen der Impfschaden auf bestimmte Krankheiten begrenzt ist“.
Dabei kritisieren die Tarif-Experten, dass eine Beschränkung auf konkrete Krankheitsbilder, als direkte Folge einer Impfung, bei einem neuen Impfstoff „nicht opportun“ sei. Daher zeige die letzte Spalte in der Übersicht, ob der Versicherer „in dem spezifischen Tarif eine Impfschadenschutzversicherung inklusive offener Erkrankungsliste anbietet“. Denn darauf komme es „aus unserer Sicht jetzt an“, heißt es seitens der Fonds Finanz.
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