- Von Redaktion
- 23.12.2020 um 09:08
Heutzutage online unterwegs zu sein, ist kaum möglich, ohne diverse Nutzerkonten zu eröffnen. Sei es für Onlineshopping, Onlinebanking oder einfach nur, um E-Mails zu verschicken. Dass Cyberkriminelle eines dieser Online-Konten hacken, ist für viele eine echte Horrorvorstellung. Stefan Wehrhahn, Country Manager bei dem Cybersecurity-Anbieter Bull Guard, erklärt, wie man im Fall der Fälle reagieren sollte.
Wie merke ich, dass ich gehackt wurde?
Die Anzeichen, dass Sie gehackt wurden, können vielfältig sein. Wenn etwa Rechnungen für Waren in der Post liegen, die Sie nie bestellt haben, sich Freunde von Ihnen über seltsame Social-Media-Posts beschweren oder gar Ihr Bankberater anruft und fragt, ob sie tatsächlich mehrere tausend Euro nach Dubai überweisen wollen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie gehackt wurden.
Sofort das Passwort ändern
Sobald Sie die erste Schockphase überwunden haben, sollten Sie möglichst schnell reagieren. Loggen Sie sich in Ihren Account ein und ändern Sie sofort das Passwort, um den Hacker auszusperren. Funktioniert die Anmeldung jedoch nicht mehr, weil der Eindringling das Passwort bereits geändert hat, sollten Sie versuchen, es zurückzusetzen. Alle Online-Dienste bieten hierfür eine entsprechende Funktion an. Meist ist diese unter dem Stichwort „Passwort vergessen?“ zu finden.
Schwierig wird es, wenn auch das E-Mail-Konto gehackt wurde, an das der Link zum Zurücksetzen des Passworts geschickt wird. Das ist oftmals dann der Fall, wenn für einen Online-Shop und das Mailkonto dasselbe Passwort benutzt wurde. Dann hilft nur noch die persönliche Kontaktaufnahme per Telefon mit dem Support des entsprechenden Anbieters.
Online-Verkäufe rückgängig machen
Bei Online-Shops sollten Sie zudem versuchen, ungewollte Käufe rückgängig zu machen. Das können Sie per E-Mail oder per Post tun oder Sie nehmen mit dem Online-Shop Kontakt über dessen Social-Media-Seiten auf: Da die Firmen nicht wollen, dass Informationen über gehackte Konten publik werden, reagieren sie dort oft besonders schnell auf entsprechende Anfragen. Wird der abgebuchte Betrag trotz allem nicht zurücküberwiesen, hilft nur noch der Rechtsbeistand.
Wurde Ihr Online-Banking-Zugang gehackt, sollten Sie umgehend dafür sorgen, dass die entsprechenden Konten vorübergehend gesperrt werden. Handelt es sich um ein Social-Media-Konto wie Facebook, Twitter oder Instagram, sollten Sie Freunde und Bekannte informieren, um Missverständnissen und Ärger vorzubeugen.
So greifen Hacker an
Um an die Zugangsdaten zu gelangen, gibt es für Hacker verschiedene Wege. In der Regel wurde unbemerkt eine Malware auf Ihrem Gerät installiert, beispielswiese wenn Sie ein Programm aus einer nicht vertrauenswürdigen Quelle heruntergeladen haben. Neben der eigentlichen Software installieren Sie hier unbemerkt weitere Programme, die etwa Ihre Tastatureingabe aufzeichnen oder Ihr Device nach gespeicherten Kennwörtern zum Identitätsdiebstahl durchsuchen.
Auch Phishing ist eine häufig eingesetzte Technik, um Malware zu verbreiten. Hier führt der Klick auf Links oder Anhänge in gefälschten E-Mails zum Download von Malware. Oft werden Sie auch auf Webseiten geleitet, die legitime Seiten nachahmen und so versuchen, Sie zur Herausgabe privater Daten oder Anmeldedetails zu bewegen.
Darüber hinaus gibt es auch Fälle, bei welchen Kriminelle nicht einen einzelnen Kunden-Account, sondern den gesamten Online-Shop unter Ihre Kontrolle bringen und auf diese Weise Ihre Daten abgreifen können.
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Der richtige Schutz
Eine hundertprozentige Sicherheit für Ihre Online-Konten gibt es leider nicht. Wenn Sie jedoch ein paar Regeln beachten, können Sie es Hackern deutlich schwerer machen.
Von zentraler Bedeutung sind Ihre Passwörter. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen – möglichst eine bunte Mischung aus großen und kleinen Buchstaben, Sonderzeichen und Zahlen. Zudem sollten Sie Ihre Passwörter alle sechs Monate ändern. So betreiben Sie Schadensbegrenzung, wenn ein Passwort doch einmal in falsche Hände gerät.
Am wichtigsten ist es jedoch, niemals dasselbe Kennwort für verschiedene Konten zu verwenden. Denn allein dadurch könnten Sie auf einen Schlag alle Ihre Online-Konten verlieren. Da es schwer ist, sich eine Vielzahl von Zugangsdaten zu merken, sind Passwort-Manager eine gute Hilfe. Falls eine Mehrfaktor-Authentifizierung verfügbar ist, sollte diese immer die erste Wahl sein.
Software nur aus seriösen Quellen laden
Zudem ist es essenziell, stets zeitnah alle Updates für Ihr Betriebssystem und Ihre Programme zu installieren, Software nur aus bekannten, seriösen Quellen herunterzuladen und bei E-Mails auf Vertrauenswürdigkeit zu achten – vor allem wenn Sie Links anklicken oder sogar Anhänge downloaden.
Unverzichtbar für einen umfassenden Schutz Ihrer persönlichen Daten ist selbstverständlich eine wirksame Antivirensoftware. Bull Guard Premium Protection etwa bietet zusätzlich zu einem mehrschichtigen Schutz vor Malware einen speziellen Identitätsschutz, der Dark-Web-Plattformen, auf denen gestohlene Benutzerdaten verkauft oder gehandelt werden, genauestens überwacht und Ihnen im Fall, dass Ihre Daten dort auftauchen, einen Warnhinweis sendet.
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