- Von Juliana Demski
- 18.01.2021 um 14:38
Spätestens seit Einführung der Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD im Jahr 2018 müssen Versicherungsvermittler sich nachweislich fortbilden. Eine Möglichkeit, das zu tun, ist die Weiterbildungsdatenbank „Gut beraten“ – und diese erfreut sich nach wie vor reger Beliebtheit. Denn: Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 11.617 neue Bildungskonten hinzu.
„Das sind monatlich im Jahresdurchschnitt fast 1.000 neue Bildungskonten“, freut sich Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV), über die Zahlen. „Zugleich wurden 2020 insgesamt 9.948 Konten nicht mehr berücksichtigt. Zum Ende des Jahres 2020 haben wir mit 149.406 aktiven Gut-beraten-Bildungskonten einen Zuwachs von 1,1 Prozent gegenüber Ende Dezember 2019.“
„Ohne permanente Weiterbildung geht es nicht“
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Im Corona-Jahr 2020 traf die Brancheninitiative vor allem mit ihren E-Learning-Angeboten den Nerv der Zeit – denn trotz der Pandemie blieb die Weiterbildungspflicht bestehen. So sei der Anteil der Internet-basierten Lernformen im Laufe des vergangenen Jahres „massiv gestiegen“, so Gerald Archangeli, Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) und Vorsitzender des Trägerausschusses. Er betrage nunmehr 90 Prozent. Präsenzveranstaltungen hätten dagegen lediglich 9 Prozent verzeichnet.
Zudem erfüllten bis zum 31. Dezember 2020 bereits 89.133 Gut-beraten-Teilnehmer die Weiterbildungsverpflichtung nach IDD. Das seien 60 Prozent aller Besitzer von aktiven Gut-beraten-Bildungskonten, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem seien 25.108 Gut-beraten-Zertifikate, die 30 Stunden Weiterbildung für 2020 bestätigten, bis Ende 2020 zugestellt worden – ein Grund zu Freude. Denn: Deren Zahl habe sich gegenüber dem dritten Quartal 2020 (12.646 Zertifikate) nahezu verdoppelt.
Mehr als 2,8 Millionen Stunden Weiterbildung
2020 investierten die vertrieblich tätigen Gut-beraten-Teilnehmer laut der aktuellen Bilanz der Initiative 2.828.470 Stunden in ihre Weiterbildung; im vierten Quartal allein 567.355 Stunden. Der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum Ende 2019 zeige zwar einen Rückgang um 26,7 Prozent. Dieser sei, so die Initiative, mit der Corona-Pandemie begründbar. Für das Gesamtjahr 2020 ergeben sich damit pro Gut-beraten-Teilnehmer mit aktivem Bildungskonto gleichwohl 18,9 Stunden IDD-relevante Bildungszeit.
Die Initiative fügte jedoch hinzu, dass der Umfang der dokumentierten Weiterbildungszeiten aufgrund der möglichen Nachtragungen bis zum Jahresende 2021 „erfahrungsgemäß noch deutlich steigen“ wird.
Mehr Makler, weniger Ausschließlichkeit
Bezüglich der Teilnehmerstruktur vermeldet die Initiative Veränderungen im Vorjahresvergleich von insgesamt 9 Prozentpunkten: Am 31. Dezember 2020 beteiligen sich 47.770 Ausschließlichkeitsvermittler sowie 31.360 Vermittler im angestellten Außendienst, das sind zusammen 53 Prozent – gegenüber 58 Prozent Ende 2019 – aller Gut-beraten-Teilnehmer. Makler und Mehrfachagenten machen mit 35.112 Teilnehmern einen Anteil von nunmehr 23 Prozent aus (plus einen Prozentpunkt zum Vorjahreszeitraum). In der Gruppe der Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern – hier sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Agenturen eingetragen – verfügen 22.300 Vermittler (15 Prozent) über ein Bildungskonto; Ende 2019 waren es 13 Prozent.
Weitere Gruppen wie Versicherungsberater, Leitungspersonen, nebenberufliche Vermittler sowie vertrieblich Tätige im Innendienst eines Versicherungsunternehmens bedeuten mit 8.515 Personen 6 Prozent (Ende 2019: 4 Prozent) der Gut-beraten-Teilnehmer.
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