- Von Achim Nixdorf
- 26.01.2021 um 19:03
Wer den Ruhestand finanziell absichern möchte, steht vor einer schwierigen Frage: Wie umgehen mit der Unsicherheit über den eigenen Tod? Das Ersparte in gleichmäßigen Raten aufzehren – mit dem Risiko, dass es vor dem Lebensende aufgebraucht ist? Oder besser eine private Rentenversicherung abschließen? Die leistet bis zum Lebensende, bei einem frühen Tod geht das verbleibende Vermögen aber an die Versichertengemeinschaft.
Mehrheit der Rentner fühlt sich nicht zum Vererben verpflichtet
„Man darf Altersvorsorge nicht auf die Leibrente reduzieren“
Das sind die besten privaten Rentenversicherungen
Eine generelle Antwort auf diese Frage gibt es nicht, meint er Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Entscheidung hänge von mehreren Faktoren ab, allen voran dem Gesundheitszustand. Für all jene aber, die mindestens mit einem durchschnittlich langen Leben rechnen dürften, liefere der Niedrigzins zumindest ein Argument mehr für eine lebenslange Rente – auch Leibrente genannt.
Zwar würden im Niedrigzinsumfeld auch die Erträge einer privaten Rentenversicherung sinken. Verglichen aber mit der Alternative – dem Auszahlplan – sei die Leibrente attraktiver. „Der Vorteil einer lebenslangen Rente ist umso größer, je niedriger die Zinsen sind“, betont GDV-Geschäftsführer Peter Schwark.
Je älter der Kunde wird, desto größer der Vorteil
Der GDV macht dazu folgende Rechnung auf: Ein 65-jähriger will sein Vermögen von 100.000 Euro bis zum Tod aufbrauchen. Um sicher zu gehen, nimmt er eine Lebensdauer von 95 Jahren an. Immerhin 14 Prozent der 65-jährigen Männer werden so alt und fast ein Viertel der Frauen. Bei einer angenommenen Verzinsung von 4 Prozent ließen sich von dem Vermögen jährlich 5.686 Euro entnehmen, damit es bis zum unterstellten Lebensende reicht. Bei einer Leibrente – berechnet nach der Sterbetafel der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV 2004 R 2. Ordnung) – gäbe es 6.790 Euro – also 19 Prozent mehr. Sinkt nun die Verzinsung auf ein Prozent, wirft die Leibrente sogar 25 Prozent mehr ab: nämlich 4.711 Euro verglichen mit 3.768 Euro beim Auszahlplan.
0 Kommentare
- anmelden
- registrieren
kommentieren