- Von Manila Klafack
- 28.01.2021 um 13:33
„Durch die Verlagerung der Arbeit in das Homeoffice hat sich die Angriffsfläche von Unternehmen deutlich vergrößert. Denn Mitarbeiter sind von persönlichen Geräten, die oftmals schlecht gegen Cyber-Angriffe geschützt sind, und VPN-Zugängen auf Firmennetzwerke abhängig“, stellt Rene Schoenauer, Marketing-Verantwortlicher bei Guidewire Software, fest. Unternehmensnetzwerke seien anfälliger geworden.
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Das würden Cyber-Kriminelle ausnutzen. Vor allem Ransomware, bei der Hacker die Daten des Opfers verschlüssen und nur gegen Lösegeld wieder freigegeben, werde oft eingesetzt. Problematisch sei hier, dass die geforderten Summen steigen. Der Grund dafür liege darin, dass der Erpressung oft nachgegeben werde.
Nachfrage nach Cyber-Versicherungen steigt deutlich
„Mit dem Anstieg der Angriffe sind auch die Nachfrage nach Cyber-Versicherungen und die Deckungssummen größer geworden – für Versicherer eigentlich eine positive Nachricht“, sagt Schoenauer. Damit werde jedoch das Underwriting im Cyber-Bereich ebenfalls herausfordernder.
„Noch vor drei Jahren war die Sparte mit Schadenquoten von nur 10 bis 15 Prozent profitabel, doch das Ausmaß der Schäden ließ diese Quote 2019 auf fast 50 Prozent ansteigen. In diesem Jahr liegt sie weit darüber, bei manchen Versicherern sogar über 100 Prozent“, erklärt Experte Schoenauer das Problem.
Mitarbeiterverhalten wichtiger als technische Voraussetzungen
Die Lösung für Versicherer sei, die Risiken ihrer Versicherungskunden genauer zu kennen. Unternehmen seien sich nie bewusster als jetzt, wie wichtig die Absicherung gegen Cyber-Angriffe sei. Insbesondere das Verhalten der Mitarbeiter stehe im Vordergrund – mehr als technische Voraussetzungen, um Angriffe zu vermeiden oder zu reduzieren.
Zudem könnten Tools das Underwriting der Branche erheblich unterstützen. Hier könnte die Analyse der Daten Versicherern helfen, die Risiken genau zu bewerten und ihre Portfolios anzupassen. Zum Beispiel seien die Fluktuation eines IT-Sicherheitsteams oder das Vorhandensein von nicht genutzten Diensten aussagekräftige Indikatoren dafür, ob ein Unternehmen seine Cyber-Sicherheit im Griff hat. „Versicherer, die diese Daten mit Hilfe von Verhaltensanalysen erschließen können, werden ein differenzierteres Verständnis des Risikos in ihren Portfolios haben“, sagt Schoenauer.
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