Frauen vertrauen ihrem Finanzwissen nicht genug, um zum Beispiel für ihre Altersvorsorge in Aktien zu investieren. © Pixabay
  • Von Manila Klafack
  • 09.03.2021 um 14:26
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Männer wissen in Finanzangelegenheiten nicht nur öfter Bescheid als Frauen, sie trauen sich auch mehr zu. Ein Drittel der Frauen kennt sich bei Finanzthemen zwar ebenfalls aus, hat jedoch nicht genug Selbstvertrauen in ihr Wissen, um aktiv zu werden. Das offenbart eine aktuelle Studie.

Frauen investieren im Vergleich zu Männern nicht aufgrund mangelnden Wissens weniger am Aktienmarkt und in sonstige Finanzanlagen, sondern weil ihnen das Selbstvertrauen in ihr Wissen fehlt. Das zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit US-amerikanischen und niederländischen Forschern sowie der Niederländischen Nationalbank DNB.

So sei die geringere Finanzkompetenz der Frauen nur zu zwei Dritteln bedingt durch mangelndes Wissen. Ein Drittel vertraut ihrem Finanzwissen nicht. Frauen neigten dazu, bei der Beantwortung von Fragen zu Finanzwissen überproportional häufig „weiß nicht“ zu wählen. Wenn jedoch die Option „weiß nicht“ entfernt wird, wählten sie häufig die richtige Antwort.

„Mangelndes Selbstvertrauen kann zu großen Unterschieden im Finanzverhalten und in der Vermögensbildung führen. Frauen sollten daher sowohl in ihr Finanzwissen investieren, als auch mehr Vertrauen in ihr eigenes Wissen haben“, sagt Tabea Bucher-Koenen, Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Finanzmärkte und Finanzmanagement“ und Co-Autorin der Studie.

Frauen besitzen deutlich weniger Aktien als Männer

Um den Aspekt der Vermögensbildung näher zu betrachten, schaute die Studie speziell auf den Besitz von Aktien. Demnach habe nur jede fünfte Frau Aktien. Bei Männern sei es gut jeder Dritte (34 Prozent). Dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern könne nur zum Teil dadurch erklärt werden, dass Frauen ein geringeres Finanzwissen haben als Männer.

Die Diskrepanz bei der Aktienmarktbeteiligung der Geschlechter würde vielmehr erheblich schrumpfen, wenn Frauen genauso viel Vertrauen in ihre Finanzbildung hätten wie Männer. „Um die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der Aktienmarktbeteiligung zu schließen, muss somit nicht nur das Finanzwissen bei Frauen erhöht werden, sondern auch deren Vertrauen in die eigene Kompetenz bei Finanzentscheidungen“, erklärt Bucher-Koenen. Finanzbildungsprogramme sollten laut ZEW so konzipiert sein, dass sie die Wissenslücke der Frauen schließen und gleichzeitig ihr Selbstvertrauen stärken.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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