Trotz jahrzehnterlanger Arbeit sind viele Deutsche von Alterarmut bedroht. © picture alliance / Frank May
  • Von Achim Nixdorf
  • 10.03.2021 um 19:04
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Rollt auf Deutschland eine Altersarmut-Welle zu? Wie aus einer Anfrage der Linken hervorgeht, wird etwa ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten im Alter mit einer Mini-Rente von weniger als 1.100 Euro auskommen müssen. Betroffen hiervon seien ausgerechnet viele „Corona-Helden“.

Offenbar gibt es in Deutschland Millionen Beschäftigte, die zwar einigermaßen verdienen und daher wohl keinen Anspruch auf die neu eingeführte Grundrente haben, aber dennoch im Alter auf ein Armutsrisiko zusteuern.

Wie die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilte, erzielten 2019 rund 6,3 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmer einen Bruttomonatslohn von unter 2.650 Euro. Dies führe nach 45 Arbeitsjahren zu einer Nettorente von rund 1.100 Euro und weniger. Das entspricht in etwa dem Schwellenwert der Armutsgefährdung. Statistisch gesehen ist damit beinahe jeder dritte Vollzeitbeschäftigte von Altersarmut bedroht.

„Wir brauchen höhere Löhne“

Betroffen von dieser Entwicklung sind ausgerechnet jene Berufsgruppen, die in der Corona-Krise als Helden gefeiert wurden. In der Antwort des Bundesarbeitsministeriums werden konkret Beschäftigte im Kranken- und Altenpflegebereich, im Gesundheits- und Rettungsdienst, bei Post-, Kurier- und Expressdiensten sowie Hebammen und Verkäufer aufgeführt.

Dietmar Bartsch, der Fraktionschef der Linken im Bundestag, sieht bereits eine „Lawine von Altersarmut“ auf Deutschland zurollen. „Wir brauchen höhere Löhne, und das Rentenniveau muss mindestens auf das Niveau wie zu Zeiten Helmut Kohls angehoben werden“, fordert er.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf war von April 2019 bis Mai 2024 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare
chrised@gmx.net
Vor 4 Jahren

Zum Beispiel mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz. 2004 wurden unter diesem Deckmantel Millionen Sparer, die eigenverantwortlich für ihr Alter vorsorgten, von Staats wegen über den Tisch gezogen: Wenn sie in Rente gehen und ihre eigenen Ersparnisse ausbezahlt bekommen, müssen sie nochmals rund 20 Prozent Beiträge zur Sozialversicherung abführen. Zuvor hatte der Staat seine Bürger aufgefordert, selbst etwas fürs Alter zu tun, weil die Rentenkasse zusammenbrach. Erst wurden die Bürger angelockt, dann abgezockt. Das Bundesverfassungsgericht bezeichnet dies als „unechte Rück-wirkung“. Das soll mal verstehen? Das Pikante daran: Das Gesetz wurde rückwirkend für alle z. T. Jahrzehnte lang bestehenden Direktversicherungen eingeführt, ohne den Bestandsschutz zu Respektieren. Damit wurde ein wesentlicher Baustein unseres Rechtsstaates mit Füßen getreten. Verantwortlich dafür: SPD, CDU/CSU und die GRÜNEN.

jan.lanc@deuass.de
Vor 4 Jahren

Leider ist die Problematik schon seit Jahrzehnten absehbar und dennoch wird immer noch keine Lösung erarbeitet! Auch hier zeigt sich das politische Versagen.

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chrised@gmx.net
Vor 4 Jahren

Zum Beispiel mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz. 2004 wurden unter diesem Deckmantel Millionen Sparer, die eigenverantwortlich für ihr Alter vorsorgten, von Staats wegen über den Tisch gezogen: Wenn sie in Rente gehen und ihre eigenen Ersparnisse ausbezahlt bekommen, müssen sie nochmals rund 20 Prozent Beiträge zur Sozialversicherung abführen. Zuvor hatte der Staat seine Bürger aufgefordert, selbst etwas fürs Alter zu tun, weil die Rentenkasse zusammenbrach. Erst wurden die Bürger angelockt, dann abgezockt. Das Bundesverfassungsgericht bezeichnet dies als „unechte Rück-wirkung“. Das soll mal verstehen? Das Pikante daran: Das Gesetz wurde rückwirkend für alle z. T. Jahrzehnte lang bestehenden Direktversicherungen eingeführt, ohne den Bestandsschutz zu Respektieren. Damit wurde ein wesentlicher Baustein unseres Rechtsstaates mit Füßen getreten. Verantwortlich dafür: SPD, CDU/CSU und die GRÜNEN.

jan.lanc@deuass.de
Vor 4 Jahren

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