- Von Manila Klafack
- 12.04.2021 um 11:37
„Der Mittelstand hat sich in den letzten 70 Jahren als der stabile Faktor der Marktwirtschaft erwiesen“, sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Über 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Mittelständler. Sie erwirtschaften mehr als die Hälfte der Wertschöpfung, stellen fast 60 Prozent aller Arbeitsplätze und rund 82 Prozent der betrieblichen Ausbildungsplätze.
„Wir verdanken dem Mittelstand sehr viel und möchten, dass er auch in Zukunft stark und innovationsfähig bleibt“, betont Minister Altmaier. Damit Gründungen und Unternehmensnachfolgen weiter voranschreiten, hat das Bundeswirtschaftsministerium die Aktion „Zukunft Mittelstand“ ins Leben gerufen. Denn die Unternehmen sehen sich vielerlei Herausforderungen gegenüber. Dazu gehören der demografische Wandel mit seinem Fachkräftemangel, die Energiewende, die Digitalisierung und seit einem Jahr die Corona-Pandemie.
Versicherungen müssen angepasst werden
Im gleichen Maße wie sich die Betriebe verändern, muss sich allerdings auch ihr Versicherungsschutz anpassen. Ergeben sich etwa neue Geschäftsfelder, benötigt der Betrieb neuen Versicherungsschutz. Denn unter Umständen erhöht sich dadurch ein Geschäftsrisiko oder es entsteht ein neues – und daran müssen der Versicherungsschutz oder zumindest die Versicherungssumme angepasst werden. Für den Versicherungsmakler ergibt sich daraus eine gute Gelegenheit, regelmäßig Kontakt zum Kunden zu suchen.
Kleinunternehmer zwischen Zuversicht und Politik-Frust
Existenzgründer bleiben als Zielgruppe interessant
In einem Interview mit „Markt und Mittelstand“ stellte Florian Brokamp, Gründer des Start-ups Thinksurance fest, dass der „deutsche Mittelstand schlecht versichert“ sei. Es gebe zu wenige, zu schlechte und zu teure Versicherungen. „Studien zeigen, dass die Anzahl der Versicherungspolicen im Mittelstand unter dem Bedarf liegt“, sagt Brokamp in dem Gespräch weiter. Viele Deckungskonzepte seien verbesserungswürdig und Versicherungsnehmer würden zu viel für ihre bestehenden Verträge bezahlen.
Aber es gibt natürlich auch positive Beispiele, wie eine aktuelle Analyse des Handwerk Magazin zeigt. Dabei wurden zwölf Tarife großer Gewerbe-Versicherer unter die Lupe genommen, darunter auch Insurtechs. Das Ergebnis: Alle Angebote sind hochwertig und bieten guten Schutz.
Auf diese Versicherungen kommt es an
Vor allem Existenzgründern oder kleinen Unternehmern fehlt oftmals der finanzielle Spielraum, selbst kleinere Schäden allein zu regulieren. Zudem können insbesondere Sach- oder Personenschäden in einigen Branchen hoch ausfallen. Daher sind Haftpflichtversicherungen besonders wichtig.
Bei der Berufshaftpflichtversicherung besteht in manchen Branchen, zum Beispiel bei Medizinern oder Anwälten, keine Wahl. Sie müssen eine Versicherung nachweisen, um überhaupt eine Zulassung zu erhalten. Für beratende Berufe wie Unternehmensberater, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, aber auch IT-Unternehmen und Freiberufler, empfiehlt sich hier ebenfalls ein Schutz.
Die Betriebshaftpflichtversicherung leistet Schadenersatz, wenn ein Dritter im Zusammenhang mit dem Unternehmen einen Schaden erleidet. Fällt etwa ein Dachziegel beim Dachdecken herunter und beschädigt ein Auto, springt die Versicherung ein. Oder rutscht im Kosmetiksalon eine Kundin aus und verletzt sicht dabei, schließt der Versicherungsschutz diesen Fall ein.
Aber auch eine Inhaltsversicherung, eine Gebäudeversicherung – idealerweise erweitert um einen Elementarschadenbaustein – und eine Rechtsschutzversicherung können existenzbedrohende Folgen eines Schadens verhindern. Je nachdem, in welcher Branche das Unternehmen agiert, können Spezialversicherungen, wie eine Elektronik- oder Maschinenversicherung bedeutsam sein.
Risiko von Cyber-Attacken steigt
Die Cyber-Versicherung wird immer wichtiger. Viele Unternehmen sehen die Gefahren allerdings noch nicht so deutlich wie andere Risiken. Dabei nehmen Attacken aus dem Netz zu. Insbesondere jetzt während der Corona-Pandemie, in der viele Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten. Diese Absicherung übernimmt Kosten, die im eigenen Unternehmen und auch bei Geschäftspartnern durch beispielsweise Viren oder Trojaner, aber auch durch ein Versehen seitens der Mitarbeiter entstehen.
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