• Von Lorenz Klein
  • 12.04.2021 um 13:03
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Nicht nur gut für schöne Bilder – immer mehr Kundenanfragen erreichen Versicherungsvermittler über Instagram. Worauf es beim Ein- und Aufstieg ankommt.

Es gibt Sätze von so erfrischender Klarheit wie ein gurgelnder Gebirgsbach nach der Schneeschmelze – zum Beispiel der folgende, der in jedem Social-Media-Ratgeber stehen sollte: „Wenn ihr keinen Bock auf Instagram habt, hat auch Instagram keinen Bock auf euch.“ Gesagt hat das Kai Schmied.

Schmied ist als Versicherungsmakler für den Vermittlerbetrieb Finanzteam26 mit Sitz in Neu-Ulm tätig – und hat dort viele Freiheiten, seine „kreative Ader ins Spiel zu bringen“, wie er sagt. Das tut der studierte BWLer vor allem auf Youtube und natürlich Instagram. Vergangenes Jahr wurde Schmied wegen seines Instagram-Kanals für den vielleicht wichtigsten Online-Marketing-Preis der Branche, den OMGV-Award, nominiert. Die Kategorie „Social Media / Content Marketing“ gewann dann zwar Schmieds Kollege Bastian Kunkel – aber dessen „Versicherungen mit Kopf“-Instagram-Kanal ist ja schließlich auch der FC Bayern unter den Social-Media-Auftritten der hiesigen Makler. Da darf man schon mal verlieren.

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„Man muss es als festen Bestandteil seiner Arbeit anerkennen“

Dass sein Instagram-Profil „Kai_Schmied“ für den Award nominiert wurde, habe ihn sehr gefreut, sagt er. „Und seit einiger Zeit bekomme ich auch tatsächlich einige Anfragen über Instagram oder andere Medien“, sagt der junge Makler mit dem Spezialgebiet Berufsunfähigkeit (BU). Leben könnte er allein von den schätzungsweise ein bis fünf Instagram-Anfragen pro Woche zwar noch nicht, aber die Tendenz sei steigend.

Trotzdem dürfte sich der ein oder andere Makler nun fragen: Lohnt sich dafür der ganze Aufwand? Nun, Schmied räumt schon auch ein, dass Social Media „viel Zeit frisst“. „Es reicht ja nicht aus, ab und zu mal ein Bild zu posten und dann zu hoffen, dass einem die Bude eingerannt wird.“ Pauschal-Aussagen wie „30 Minuten auf Instagram am Tag reichen“, werde man von ihm nicht hören, stellt er klar.

„Bleibt authentisch!“

Und dieser Tipp zum Beispiel verlangt Instagram-Anfängern eine gewisse Demut ab: Bitte keine zu großen Erwartungen in die Anfangszeit setzen, es dauere ein wenig, bis man auch als Experte wahrgenommen werde. „Und bleibt authentisch!“, betont Schmied. „Ich sehe immer wieder Profile von Maklern oder AOlern, die fleißig Bilder mit Sprüchen oder Tipps zu Versicherungen posten und sonst keinen Inhalt bieten. Das kann man von mir aus machen, wenn man schon die gewünschte Reichweite hat oder es gelegentlich einfließen lässt. Aber seien wir doch mal realistisch – die meisten Leute sind nicht auf Instagram, um sich Tipps zum Thema Versicherungen und Finanzen zu holen.“ Im Klartext: „Überlegt euch, wie ihr zwischen all den Katzenfotos, Hochglanzmodels und Influencern auffallen wollt.“

Genau das hat Marlene Drescher getan – und die Ergebnisse sprechen für sich: „Mittlerweile werden täglich mehrere Termine zu den Themen BU, Altersvorsorge, Investment oder der Komplettbetreuung gebucht. Die Entwicklung hat mich schon positiv überrascht“, schildert die Maklerin ihre Instagram-Erfahrungen, die im Oktober 2019 ihren Anfang nahmen. Nach anfänglicher Skepsis beschäftigte sie sich „intensiver mit den Möglichkeiten dort und empfand das als deutlich angenehmer als Facebook“.

Letztere Plattform bespielt die Frau aus Georgenthal im Thüringer Wald schon seit gut zehn Jahren sehr erfolgreich – und das war auch der Jury des OMGV-Awards nicht entgangen. 2018 folgte dafür die Auszeichnung und bereits 2020 die Nominierung für ihren Instagram-Auftritt. Daran zeigt sich: Wer bisher nur Facebook gemacht hat, was eindeutig auf die meisten Makler zutrifft, kann auch auf einer neuen Social-Media-Plattform relativ zügig Erfolge einfahren – vorausgesetzt man befolgt beim Betreten des Neulands das Grundrezept, das in allen sozialen Medien gilt: „Authentizität ist ein wichtiger Baustein beim Social-Media-Marketing. Die Menschen würden mich nicht buchen, wenn es menschlich nicht passen würde“, sagt Marlene Drescher (zum Podcast-Interview mit Marlene Drescher geht es hier). „Der Vorteil für die Neukunden ist, dass sie mir vor der Terminbuchung ja meist schon ein paar Wochen oder Monate folgen und mich somit als Mensch in Ruhe kennenlernen können. Die Erstgespräche sind somit dann meist schon sehr vertraut.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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