- Von Manila Klafack
- 20.04.2021 um 13:22
Vier von fünf Frauen (80 Prozent) wissen nicht, dass es einen geschlechtsspezifischen Unterschied in der Altersvorsorge von Männern und Frauen gibt. Das zeigt eine Umfrage der Allianz unter mehr als 1.000 Teilnehmerinnen. Demnach schätzen sie den Abstand in der Vorsorge mit 25 Prozent deutlich zu niedrig ein. Denn er beträgt laut Eurostat und OECD bei 36 bis 46 Prozent.
„Gerade in Zeiten von Corona stellen Frauen die eigenen Bedürfnisse wieder stärker hinter die der Familie zurück. Sie reduzieren Arbeitszeit, um sich um Kinder oder ältere Angehörige zu kümmern. Was das für sie langfristig bedeutet, damit setzen sich die wenigsten auseinander. Damit verstärkt sich eine Entwicklung, die schon vor Corona ein drastisches Ungleichgewicht in der Vorsorge fürs Alter zur Folge hatte“, sagt Laura Gersch, Firmenkunden- und Personalvorständin bei Allianz Leben.
Gründe für mangelnde Vorsorge
Als Gründe für die fehlende Altersvorsorge würden Frauen zahlreiche Gründe angeben. Dazu zählen: zu wenig Geld, keine Informationen und zu wenig Zeit. „Diese Argumente sind keineswegs neu in der Diskussion um Altersvorsorge. Sie werden jedoch allzu oft als Schutzbehauptungen von Kunden abgetan, denen damit irreführenderweise unterstellt wird, dass sie gar nicht für ihr Alter vorsorgen möchten. Das löst das Problem der Betroffenen nicht“, so Gersch.
Überhaupt würden die wenigsten Deutschen wissen, wie viel Einkommen ihnen im Alter zur Verfügung stehen werde. So hätten in der Allianz-Umfrage 59 Prozent der Frauen angegeben, dass sie die Höhe ihrer späteren Rente nicht kennen würden. „Da unterscheiden sich Männer und Frauen kaum“, stellt Allianz-Vorständin Gersch fest.
„Auswirkungen dieser Unwissenheit gravierend“
„Die Auswirkungen dieser Unwissenheit sind jedoch gravierend. Männer haben viel häufiger lückenlose Erwerbsbiografien. Sie zahlen damit nicht nur stabiler in die gesetzliche Rentenversicherung ein, sie profitieren auch stärker von Angeboten der betrieblichen Altersversorgung und schließen für sich häufiger private Vorsorgeverträge ab“, so Gersch.
Die Umfrage hätte aber auch gezeigt, dass Frauen, die sich der Lücke und ihrer finanziellen Situation bewusst sind, auch aktiv werden. „Von den befragten Frauen, die einen Vorsorgeplan haben, hatten mehr als doppelt so viele eine private Altersvorsorge als in der Gruppe ohne Vorsorgeplan“, so Gersch weiter.
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