- Von Karen Schmidt
- 28.04.2021 um 08:53
Steigende Staatsschulden, schrumpfende Wirtschaft und sinkende Löhne – die Corona-Pandemie hat Deutschland mit voller Wucht getroffen. Das belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. So ist die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 nach zehn Jahren des Wachstums in eine tiefe Rezession geraten. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ging um 4,9 Prozent gegenüber 2019 zurück. Die Corona-Krise hat im Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen auch zu einem Finanzierungsdefizit des Staates in Höhe von 139,6 Milliarden Euro geführt. Das ist das erste Defizit seit 2011 und das zweithöchste seit der deutschen Vereinigung.
Branchen wie der Luftverkehr und die Tourismusindustrie verbuchten Umsatzeinbrüche von 74,5 Prozent beziehungsweise 64,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Auch der Umsatz im Gastgewerbe insgesamt – dazu gehört neben der Beherbergung auch die Gastronomie – brach mit dem Ausbruch der Pandemie um fast die Hälfte ein.
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Corona wird zur Belastungsprobe für die Gewerbeversicherung
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Diese Einschnitte spüren auch die Vermittler von Gewerbeversicherungen in Deutschland. Wir fragten unsere Leser im März 2021, ob sich die Beratung zu diesen Produkten seit der Corona-Pandemie verändert hat. Knapp 80 Vermittler machten dabei mit. Ergebnis: 37 Prozent berichten davon, dass es für sie sehr schwierig war, Beratungstermine bei Gewerbekunden zu bekommen. Knapp 18 Prozent geben an, ihre Kunden müssten jetzt sehr viel mehr aufs Finanzielle achten – was sich natürlich auch auf die Abschlussbereitschaft auswirkt. Rund 45 Prozent der Befragten haben aber keine Auswirkungen der Pandemie festgestellt.
Das mag auch daran liegen, dass die Gewerbekunden unserer Leser aus recht unterschiedlichen Branchen kommen – die natürlich sehr unterschiedlich von Lockdown & Co. betroffen sind: Gastrogewerbe, Kulturschaffende und Einzelhandel waren genauso dabei wie Handwerker, Bauunternehmer bis hin zu Heilberufen und IT-Dienstleistern.
Betriebsschließungen bei zwei Drittel unserer Leser ein Thema
Kam es denn zu Betriebsschließungen bei den Kunden unserer Leserinnen und Leser? Ja, gaben zwei Drittel der Umfrageteilnehmer an. Und dabei ging auch nicht unbedingt alles glatt. Knapp 20 Prozent erklären, dass der Versicherer den Schaden ohne zu murren bezahlt hat. Bei 44 Prozent wurde eine Leistung nach einem Vergleich erbracht. Rund 32 Prozent berichten von einer Leistungsablehnung des jeweiligen Versicherers. Und in 5 Prozent der Fälle müssen die Gerichte entscheiden, ob Geld fließt oder nicht.
Bei unserer Umfrage ging es aber nicht nur um die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Wir wollten auch ganz generell wissen, wie unsere Leser zum Thema Gewerbeversicherung beraten. Die relative Mehrheit (32,4 Prozent) vermittelt diese Produkte dabei einmal im Monat. 31 Prozent kommen auf Abschlüsse mehrmals die Woche. Eine Beratung dauert dabei meist ein bis zwei Stunden, geben 35 Prozent der Befragten an. Bei knapp 30 Prozent sind es zwei bis drei Stunden.
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