Ist fachlicher Leiter Analyse bei Franke und Bornberg: Christian Monke. © Bernhard Huber - München
  • Von Juliana Demski
  • 27.04.2021 um 13:43
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:15 Min

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat vier Berufsunfähigkeitsversicherer (BU) auf ihre Professionalität, ihre Kundenfreundlichkeit und ihren Service untersucht. Das Ergebnis: Alle Teilnehmer konnten mit der Bestnote glänzen. Welche Unternehmen das waren, erfahren Sie hier.

Vier Anbieter von Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) haben sich im Rahmen eines aktuellen Unternehmensratings des Analysehauses Franke und Bornberg genauer unter die Lupe nehmen lassen: Ergo, Generali, HDI und Nürnberger. Und alle vier Teilnehmer erreichten am Ende die Bestnote „FFF+“.

Laut den Analysten haben sich die teilnehmenden Versicherer vor allem im Bereich der Antragsphase weiter verbessert. Hier wurden unter anderem verständliche und eindeutige Gesundheitsfragen, bedarfsgerechte Absicherung sowie die prozessuale Qualität der Antragsbearbeitung bewertet. Besonders positiv sei hier die Generali aufgefallen, heißt es im Rating.

Bei der „Kundenorientierung in der Leistungsregulierung“ lägen indes insbesondere Nürnberger und HDI vor den anderen beiden Versicherern. Bei diesem Kriterium zählen unter anderem Reaktions- und Regulierungsdauern, Unterstützung von Anspruchstellern, Befristungen, abstrakte Verweisungen sowie Rücktritte und Anfechtungen.  

Hintergründe zur Methodik

Drei Datenquellen kamen bei den Testern nach eigenen Angaben zum Einsatz, wobei sich alle erhobenen Daten auf das Vor-Corona-Jahr 2019 bezogen: ein Datenpool mit den Antworten der teilnehmenden Unternehmen, Stichproben bei den Gesellschaften vor Ort verbunden mit einer eingehenden Untersuchung der Leistungspraxis, Arbeitsprozesse und Systeme in der Risiko- und Leistungsprüfung sowie eine Stabilitätsbetrachtung, in die sowohl öffentliche Informationen wie Geschäfts- und Solvenzberichte als auch nicht-öffentliche Daten wie die Schadenquote mit einfließen.

Laut Franke und Bornberg mussten aber auch die BU-Versicherer einiges tun – dazu gehörte es, zahlreiche Daten bereitzustellen, tiefe Einblicke in betriebliche Abläufe zu gewähren als auch für kritische Fragen offen zu sein. An diesem Procedere hätten die Corona-bedingten Einschränkungen nur wenig geändert, ergänzt Christian Monke, fachlicher Leiter Analyse bei Franke und Bornberg: „Im Grundsatz konnten wir die gleiche Untersuchungstiefe erreichen wie in der Vergangenheit. Persönliche Gespräche wurden remote geführt, also durch mehrstündige Videokonferenzen ersetzt. Was fehlte, war eigentlich nur der informelle Austausch in der Cafeteria.“ 

Alle relevanten Daten hätten vorgelegen – in digitaler und anonymisierter Form. Zur weiteren Validierung habe das Analyseteam zudem Einsicht in die Systeme der Gesellschaften nehmen können. „Dieser aufwendigen und anspruchsvollen Untersuchung unterziehen sich nur Gesellschaften, denen es wirklich ernst ist mit ihrer BU-Qualität“, so Monke.

Für die aktuelle Ausgabe des Ratings wurde laut Franke und Bornberg zudem der Teil der Stabilitätsbewertung grundlegend überarbeitet. So fließe in die Betrachtung jetzt auch die Nachhaltigkeit der Prämienkalkulation mit ein. Und auch die die relevanten Kennzahlen seien erweitert und die Bewertung neu justiert worden. Zusätzlich würden im BU-Unternehmensrating Aspekte der Risikoprüfung und Annahmerichtlinien sowie die stabilisierende Wirkung des Unternehmenscontrollings berücksichtigt, schreibt Franke und Bornberg weiter. Im Kriterium Stabilität hätten besonders Ergo und Generali große Fortschritte zum Vorjahr verzeichnet.

Auswirkungen von Covid19-Erkrankung auf BU-Quote ungewiss

Interessant zu wissen sei außerdem, dass die Risiko- und Leistungsprüfung überwiegend ins Homeoffice verlagert worden seien. „Wie erfolgreich die Abstimmung erfolgt und ob die Bearbeitungsdauern dadurch steigen, kann im nächsten Jahr nachvollzogen werden“, schreiben die Experten.

Trotzdem sei eines sicher: Corona mache die BU-Leistungsprüfung digitaler. Bei Fragen zum Leistungsantrag suchten Leistungsprüfer den Kontakt mit Versicherten zunehmend per Videochat. Services wie das Teleclaiming würden häufiger angeboten als in der Vergangenheit. Reale Besuche beim Kunden fänden aktuell nur statt, wenn dies unumgänglich scheine. Und während in der Vergangenheit Arztberichte, Gutachten und Krankenhausberichte die wesentlichen Auslöser für lange Regulierungsdauern gewesen seien, sei noch nicht klar, wie die Corona-Restriktionen bei den Reaktionszeiten dieser Stellen durchschlagen würden, so die Analysten. Ebenfalls ungewiss seien auch die Auswirkungen von Covid19 -Erkrankungen auf die BU-Quote.

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Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare
Frank Dietrich
Vor 4 Jahren

den Kundennutzen mal wieder nicht im Auge gehabt.

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Frank Dietrich
Vor 4 Jahren

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